Nasa-Studie: Antarktis nicht Schuld an Meeresspiegelerhöhung

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roman
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Freitag 27. November 2015, 16:01

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Herfried
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Samstag 28. November 2015, 11:05

Das sind aber paradoxerweise nur sehr bedingt gute Nachrichten.

Gut ist: Die AA ist stabil, und das wohl länger als gedacht. Das heißt die Gefahr von vielen Metern Meeresspiegelanstieg von dieser Seite besteht noch nicht (wobei wird es warm genug, "klappt" es auch dort).

Gleichzeitig ist aber auch der Umkehrschluss zulässig, dass entsprechend viel mehr Wasser von Grönland her kommend, dortige Instabilität andeutet. Und es geht dabei ja auch um ca. 8m bei Komplettschmelze, und Potenzial von 1-5m / 100 Jahre wenn's warm genug wird.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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SteHo
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Samstag 28. November 2015, 11:24

Dass verschiedene Studien auf unterschiedliche Ergebnisse in der Antarktis kommen liegt einfach daran, dass diese tatsächlich noch recht stabil ist. Das heißt die Messunsicherheiten der einzelnen Sensoren (CryoSat zum Beispiel) sind meistens höher als das Signal das man daraus ableiten kann. Dann liegt es meistens an Randparametern wie etwa der Schnee/Eisdichte ob man für die gesamte Antarktis zu einem Massenverlust oder Massengewinn kommt (minimal größere Dichte hat bei dem Eisvolumen einen riesigen Unterschied auf die Gesamtmasse).

In Grönland schaut das aber ganz anders aus: Fast alle Modelle haben die Eisschmelze UNTERSCHÄTZT. Mittlerweile beobachtet man einen raschen Rückgang der Reflektivität der Oberfläche, sprich die Albedo nimmt in einem größeren Maße ab, als man sich das bisher erklären konnte. Ein Grund dafür scheint zu sein, dass aufgrund der höheren Temperaturen immer mehr Mikroben in den oberflächennahen Eisschichten überleben und daher mehr Energie in Wärme umgewandelt werden kann. http://darksnow.org/black-and-bloom-mic ... ice-sheet/

Dort ist also alles anders: Das ohnehin schon eindeutige Schmelzsignal, welches deutlichst über den Unsicherheiten der Messungen liegt, scheint sich noch zu beschleunigen. In einem Maße, dass so bisher nicht vorhergesagt wurde. Bin da also ganz bei Herfried: Der Umkehrschluss lässt nichts gutes erwarten.
Polar- und Klimaforscher.

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[x] University of Oslo.
[ ] Wilhelmsburg a. d. Traisen
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