Dachsteingletscher schmilzt dramatisch

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ThomasWWN
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Dienstag 5. Oktober 2010, 07:32

Dachsteingletscher schmilzt dramatisch
Vom Hallstätter Gletscher auf dem Dachstein in Oberösterreich sind vom 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009 rund 2,7 Mio. Kubikmeter Wasser abgeschmolzen. Das ist Zwischenergebnis eines Forschungsprojektes.

Besonders seit den 1990er Jahren ist es zu einem dramatischen Rückgang der Eismasse gekommen.

Präsentiert wurden die Ergebnisse am Montag von Projektleiter Klaus Reingruber von Bluesky, Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner und Landesrat Rudi Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz in Linz.

Monitoringsystem installiert

Seit Herbst 2006 läuft das von der Energie AG unterstützte Forschungsprojekt der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit Bluesky Wetteranalysen mit Sitz in Attnang-Puchheim in Oberösterreich.

Ein eigens installiertes Monitoringsystem ermöglicht detaillierte Massenbilanzmessungen. Die Schmelze von 2,7 Mio. Kubikmetern Wasser "entspricht einem durchschnittlichen Eisverlust über die ganze Gletscherfläche von rund 90 Zentimetern", so Reingruber.

Veränderte klimatische Bedingungen
Die kontinuierliche Abnahme der Gletschermasse hänge nachweislich mit den veränderten klimatischen Bedingungen zusammen. Besonders seit den 1990er Jahren sei es zu einem dramatischen Rückgang der Eismasse gekommen.

"Das Schmelzen des Gletschers reduziert dramatisch das Wasservolumen, das hier gespeichert wird. Das hat auch Auswirkungen auf die Wasserführung der Traun", so Windtner. Und das betrifft auch die zwölf Lauf- und sechs Speicherkraftwerke der Energie AG entlang des Flusses. Dieser Verlust ist ungleichmäßig verteilt.

Mehr als die Hälfte der Fläche verloren
Die Dachsteingletscher hätten seit Beginn der Aufzeichnungen um 1840 mehr als die Hälfte ihrer Fläche verloren. Das mache pro Jahr zwei bis 2,5 Mio. Kubikmeter Wasser aus. "Dieser Verlust ist ungleichmäßig verteilt. In den tiefer gelegenen Teilen ist der Masseverlust deutlich höher, in den Regionen oberhalb von 2.700 Metern derzeit noch kaum feststellbar", erklärte Reingruber.

"Jeder muss Beitrag zur Trendwende leisten"

Anschober sieht in der Messung die Warnungen des Weltklimarates der Vereinten Nationen bestätigt. Der "gibt uns ein Zeitfenster von nicht mehr als zehn Jahren, in dem wir die CO2-Emissionen verringern müssen, um die Erderwärmung mit zwei Grad Celsius noch begrenzen zu können".

Jeder müsse seinen Beitrag zur Trendwende leisten, Bund und Länder würden morgen, Dienstag, über das "längst fällige Bundesklimaschutzgesetz in Endverhandlungen treten, um die Weichen in die richtige Richtung zu stellen", so der Umweltlandesrat.
Quelle: http://ooe.orf.at/stories/473964/" onclick="window.open(this.href);return false;
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