02.04.2013- Schäden durch Hangrutsche, Bgld. Bez. Jennersdorf, Neuhaus am Klausenbach (S-Bgld)

Infos zu Unwetter-Schäden bekannt aus Medien & Schadensanalysen
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ThomasPf
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Dienstag 2. April 2013, 19:32

Schäden als Folge von Schmelz- und Regenwässern in Neuhaus am Klausenbach

Bericht des ORF-Burgenland 1.4.:
Neuhaus: Zwei Häuser in Gefahr

In Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) kommt es seit Wochen vermehrt zu Hangrutschungen. Die Erde kann Schmelz- und Regenwasser nicht mehr aufnehmen. Mehrere Güterwege sind abgerutscht. Jetzt sind auch zwei Wohnhäuser gefährdet.

Seit rund einem Monat bewegt sich die Erde rund um Neuhaus am Klausenbach. Bis Montagfrüh wurden insgesamt zehn Hangrutschungen gezählt, sagt Helmut Sampt, ÖVP-Bürgermeister in Neuhaus am Klausenbach. Die Bewohner der beiden gefährdeten Häuser seien bereits informiert worden.

„Die Häuser sind noch nicht ganz betroffen, aber unterhalb der Straße ist ein Teil des Waldes bereits mitgegangen. Es hat riesengroße Bäume umgedrückt. Wir haben die Straße für den gesamten Verkehr gesperrt. Es ist zwar nur ein Güterweg, aber der ist stark befahren“, so der beunruhigte Ortschef.

Erdrutsch in Neuhaus am Klausenbach
Michaela Sampt

Erdrutsch in Neuhaus am Klausenbach
Michaela Sampt

Erdrutsch in Neuhaus am Klausenbach
Michaela Sampt

Feuerwehr in Alarmbereitschaft

Die Feuerwehr ist jedenfalls in Alarmbereitschaft, denn am Dienstag soll ein Italien-Tief für weitere Niederschläge sorgen. Die Situation könnte sich in Neuhaus am Klausenbach weiter verschärfen.

Finanzielle Katastrophe für Gemeinde

Nicht nur die Menschen haben mit den Wetterkapriolen zu kämpfen, auch für die Gemeinde hat das Wetter weitreichende Folgen. Bürgermeister Sampt spricht von einer finanziellen Katastrophe.

„Wir haben insgesamt 1,85 Meter Schnee gehabt. Da haben sich die Winterdienst-Kosten schon vervierfacht. Und jetzt die Hangrutschungen dazu - das bewegt sich jetzt gesamt gerechnet schon weit über 100.000 Euro“, so Sampt.

Hangrutschungen in Neuhaus am Klausenbach
Helmut Sampt

Hangrutschungen in Neuhaus am Klausenbach
Helmut Sampt

Hoffen auf Katastrophenfonds

Der Bürgermeister hofft jedenfalls dass ein Teil der Kosten über den Katastrophenfonds abgedeckt wird. Allerdings muss die Gemeinde das Geld vorfinanzieren, mit dem Geld aus dem Fonds kann Neuhaus am Klausenbach erst in einem Jahr rechnen.
http://burgenland.orf.at/news/stories/2578037/

update 2.4.:
Neuhaus: Gefahr für Häuser gebannt

Nach den Hangrutschungen in Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) gibt die Bezirkshauptmannschaft nach einem Lokalaugenschein nun Entwarnung: Für die vier betroffenen Häuser besteht keine Gefahr.

Für die vier laut Bürgermeister Helmut Sampt (ÖVP) betroffenen Häuser, gebe es momentan keine Gefahr, sagt Bezirkshauptmann Hermann Prem. „Momentan geht es nur um die Straße beziehungsweise um den Güterweg.“

Am Sonntag hatte der Bürgermeister einen Anruf von einem Bewohner erhalten. „Da waren es erst wenige Zentimeter. Am Nachmittag läutete wieder das Telefon, da waren dann schon 30 Meter weg. Ein halber Wald wurde mitgerissen“, erzählte er. Es sei eine Zufahrt weggebrochen - mehr dazu in Neuhaus: Zwei Häuser in Gefahr.

Für die Bewohner der betroffenen Häuser hieß es warten und bangen. Sie wurden zunächst nicht evakuiert. Sie seien sehr gefasst und jederzeit bereit, die Häuser zu verlassen. Diese Gefahr dürfte aber momentan gebannt sein. Prem sei zumindest „bester Hoffnung, dass mit den Häusern nun nichts mehr passiert“.

Gutachter soll nach Neuhaus kommen

Vom Bürgermeister seien sämtliche Maßnahmen getroffen worden. Die Bezirkshauptmannschaft habe das Land verständigt. Aus der zuständigen Abteilung für Agrar- und Veterinärwesen hieß es dazu, man versuche, so schnell wie möglich einen Gutachter in den betroffenen Ort zu schicken.

Auch die Abteilung für Straßen-, Maschinen- und Hochbau ist involviert, weil auch Landesstraßen betroffen sind. Es gebe mehrere Punkte, unter anderem die Landesstraße bei Grieselstein, im Bereich der steirischen Landesgrenze. Dort gebe es eine 30-km/h-Beschränkung, gesperrt wurde die Straße laut Bezirkshauptmann noch nicht. „Aber ich gehe davon aus, dass das noch passieren wird.“ Auf der Landesstraße seien Risse in der Fahrbahn.

Erst im vergangenen Jahr hatte man 100 bis 150 Meter weiter Sanierungsarbeiten wegen Hangrutschungen durchgeführt, so Prem. Ein ähnliches Bild gebe es auch bei einer nun betroffenen Landesstraße in Limbach, sagte Baudirektor Johann Godowitsch. Auch dort wurde im Vorjahr saniert. Die zuständige Mitarbeiterin sei momentan quasi „rund um die Uhr“ im Einsatz.

Das Wetter ist schuld

Schuld an den Rutschungen dürfte vor allem das Wetter sein: „Heuer ist es extrem, weil der Boden nicht über der Oberfläche gefroren war und das Wasser nicht abgeronnen sondern versickert ist“, erklärte Godowitsch.

In Neuhaus am Klausenbach hofft Bürgermeister Sampt nun auf besseres Wetter, denn die weiteren Schritte sind vom Regen beziehungsweise Schneefall stark abhängig. Aktuell könne er keinen Bagger holen. Einerseits weil das der Boden nicht zulässt und andererseits weil das Geld fehlt. „Ich habe das Geld einfach nicht. Der Winterdienst hat sich vervierfacht, auch andere Kosten fallen an“, so der besorgte Ortschef.

Geld aus Katastrophenfonds

Zwar gebe es die Möglichkeit, Geld aus dem Katastrophenschutzfonds zu bekommen, allerdings müsse man für Arbeiten das Geld vorstrecken. Abgesehen davon, würden nicht 100 Prozent der Kosten durch den Fonds gedeckt werden, sondern nur ein Teil. Den Rest müsste die Gemeinde tragen, da es sich um Güterwege handle, hieß es aus dem Büro von Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP).
http://burgenland.orf.at/news/stories/2578195/
Zuletzt geändert von ThomasPf am Mittwoch 5. Juni 2013, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße,
Thomas.


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bluedog
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Dienstag 2. April 2013, 20:37

wahnsinn. *ähm*
ich wohne ja auch in hanglage und mach mir auch schön langsam sorgen.
die böden sind derartig vollgesoffen, da geht nix mehr rein.
in unserem garten quatscht die erde bei jedem schritt.
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kerstin83
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Dienstag 2. April 2013, 23:09

Ein Wahnsinn.
Ich kenne diese Strecke sehr gut (mein Autohändler und die Werkstatt ist in Neuhaus). Fahre 2 mal im Jahr dahin.
Lg Kerstin

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ThomasPf
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Mittwoch 3. April 2013, 19:48

update 3.4.: Neuerliche Evakuierung eines Hauses
Neuhaus: Haus wird evakuiert

Die Lage in Neuhaus am Klausenbach spitzt sich weiter zu. Eines der von Hangrutschungen bedrohten Häuser wird nun evakuiert. Durch den aufgeweichten Boden droht das Haus in Hanglage abzurutschen.

Die tagelang anhaltenden Schnee- beziehungsweise Regenfälle haben in Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) zu zahlreichen Hangrutschungen gesorgt - mehr dazu in Neuhaus: „Zittern und hoffen“ nach Schnee. Ein Einfamilienhaus ist besonders betroffen, es droht abzurutschen. Nach tagelangem Zittern und Bangen muss nun Familie Konrath ihr Haus verlassen.

Haus in Neuhaus am Klausenbach
Polizei Burgenland

Seit Tagen muss Familie Konrath um ihr Haus fürchten

Evakuierung angeordnet

Am Mittwochnachmittag hat die Bezirkshauptmannschaft die Räumung des Hauses angeordnet. Das Ehepaar Konrath - die Frau ist 61 Jahre alt, der Mann ist 69 - erklärte sich bereit, ihr Anwesen freiwillig zu verlassen.

„Seit gestern sieht man sogar schon das Kanalrohr. Jetzt kann man nur hoffen, dass es in nächster Zeit schöner wird und dass da irgendwas getan wird“, erzählt der Hausbesitzer.

Gesperrte Straße

Die Panoramastraße, eine Gemeindestraße, ist derzeit für den gesamten Verkehr gesperrt. Eine lokale Umleitung besteht. Andere Objekte sind vorläufig noch nicht betroffen.

Land hat Anlaufstelle eingerichtet

Und in Sachen Hangrutschungen hat das Land für betroffene Gemeinden in der Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf eine Anlaufstelle für Rechtsfragen eingerichtet. Parallel dazu wird ein Vorhersagemodell entwickelt, das helfen soll, Menschen rechtzeitig vor dem Risiko abrutschender Hänge zu warnen.
http://burgenland.orf.at/news/stories/2578369/
Quelle: ORF Burgenland
Zuletzt geändert von ThomasPf am Mittwoch 5. Juni 2013, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße,
Thomas.


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Matthias
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Mittwoch 3. April 2013, 20:27

...ich befürchte, das dürfte erst der Anfang allen Übels sein... *grübel* *heul*

Wenn man ins Frühjahr sieht - und dann die ersten konvektiven Sachen, etc. wird ma in der Steiermark, besonders im Osten und Süden der Stmk. sowie im Burgenland Angst und Bange...
lg,
Matthias

8072 Fernitz-Mellach, Graz-Umgebung

Wetterstation Fernitz: http://www.awekas.at/de/instrument.php?id=14717
nadjap
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Donnerstag 4. April 2013, 07:32

Ja da hast recht - ein Kollege von mir aus dem Seewinkel berichtet, dass die Wiesen dort heuer vielfach unter Wasser stehen, die Bauern können nicht aussäen, und die dort liegenden Heuballen können auch nicht eingeholt werden, weil man durch kleine Seen fahren müsste - ein vielfacher Teufelskreis.
Er stammt selbst aus einer Landwirtschaft.
Klosterneuburg-Scheiblingstein, 487 m (gemessen mit NÖGIS), Wienerwald, Bezirk Wien Umgebung


http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
http://www.facebook.com/NadjaPohlPhotography
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