14. und 15.08.2016 Unwetterschäden Kärnten

Infos zu Unwetter-Schäden bekannt aus Medien & Schadensanalysen
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Berni79
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Mittwoch 17. August 2016, 12:09

Bericht Kleine Zeitung Kärnten: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/fe ... nes-Wunder" onclick="window.open(this.href);return false; (zahlreiche Bilder unter diesem Link)
Straßenmeister schafften auf Loiblstraße kleines Wunder

Vom Unwetter besonders stark betroffen waren das Loibltal und Klagenfurt-Land. Die Loiblstraße ist inzwischen wieder passierbar. Suchaktion in der Tscheppaschlucht eingestellt. Sauerstoffflasche zu Kind gebracht.

Das Tief "Finni" entfaltete Montag am frühen Abend mehr zerstörerische Kraft als erwartet. Kurz nach 17 Uhr ging es im Glantal los. Gut zehn Minuten lang fielen dort Hagelkörner, die Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern hatten.

Im Minutentakt langten dann in der Landesalarm- und Warnzentrale Notrufe ein. Binnen zwei Stunden gab es 70 Einsätze für die Kärntner Feuerwehren. Es standen zirka 250 Mann vor allem in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt im Einsatz. Es gab mehrere Einsätze nach Blitzschlägen mit kleineren Bränden, die aber alle bereits kurz darauf gelöscht waren.

Besonders schlimm erwischte es das Loibltal. Auf die Loiblpass Bundesstraße gingen mehrere Muren nieder, teilweise soll sie sogar weggerissen worden sein. Die beliebte Route nach Slowenien ist inzwischen wieder passierbar. Die Einsatzkräfte und Straßenmeister haben die ganze Nacht gearbeitet. um die wieder befahrbar zu machen. 100 Lkw-Ladungen Geröll wurden weggeschafft.

Landesgeologe Jochen Schlamberger war heute Vormittag auf Erkundungsflug unterwegs - auf der Suche nach Verklausungen und Rissen in den Hängen und Geröll sowie Schutt in den Gräben.

Wellersdorfer Landesstraße überflutet
Auf den Serpentinen der Wellersdorfer Landesstraße (L106) in der Gemeinde Ludmannsdorf entstanden durch mehrere Murenabgänge am Montag erheblicher Schäden an der Fahrbahn. Die Freiwilligen Feuerwehren Wellersdorf, Ludmannsdorf, Köttmannsdorf und Feistritz im Rosental standen im Einsatz.

Suchaktion in Tscheppaschlucht
Die größte Sorge galt mehreren Ausflüglern, die zu Beginn des Unwetters in der Tscheppaschlucht unterwegs waren. Ein Großaufgebot der Bergrettung, der Feuerwehr und Alpinpolizei suchte die Schlucht ab. Auf dem Parkplatz standen mehr als 20 geparkte Fahrzeuge. Gegen 22 Uhr kam aber die Entwarnung: Alle Wanderer sollen die Schlucht rechtzeitig verlassen haben.

Die Tscheppaschlucht ist bis auf Widerruf geschlossen. Die Schlucht muss auf Schäden untersucht werden und kann erst nach Überprüfung der Wanderwege wieder freigegeben werden.

Auf Facebook warnte Bürgermeister Ingo Appé die Bevölkerung vor Muren.

Hilfe für Kind
Zu dramatischen Szenen kam es gegen 21 Uhr. Zur Versorgung eines Kindes im Bodental, welches auf externe Sauerstoffzufuhr angewiesen ist, musste über Schlamm- und Geröllmassen eine Sauerstoffflasche zu dem kleinen Patienten gebracht werden.

Abschnittsfeuerwehrkommandant Karl Mikl: „Mit Baggern versuchen Mitarbeiter der Straßenverwaltung und der Gemeinde Ferlach, die Loiblstraße zumindest einspurig für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge frei zu machen.“

Starkregen und Muren
Aus dem Mittel- und Unterkärntner Raum wurden Starkregen, Blitze, Hagelschlag und kleinere Vermurungen gemeldet. Auch das Farant Fest in Globasnitz blieb von Platzregen nicht verschont.

Im Bezirk Völkermarkt kam es aufgrund der starken Niederschläge zu Murenabgängen. Zwei Fahrzeuge wurden beschädigt. In Altendorf wurden durch eine Mure mehrere Wohnhäuser von der Umgebung abgeschnitten. Nach ersten Informationen gab es keine Gefährdung von Personen.

Hangrutschung
Bereits Sonntagnachmittag richteten Gewitter in einigen Landesteilen Schäden an. Gegen 15.30 Uhr kam es in Pölling, Gemeinde Treffen am Ossiacher See, zu einer Hangrutschung mit einer Breite von etwa 50 Metern und einer Länge von rund 100 Metern. Von der Hangrutschung war auch der westliche Straßenrand der Gerlitzenstraße betroffen.

Die Gerlitzenstraße musste in der Zeit von 16 bis 18 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Nach Besichtigung der Abbruchstelle durch den Landesgeologen und dem Zuständigen der BH Villach wurde die Gerlitzenstraße als einspurig befahrbar für den Verkehr frei gegeben.

Hagelgewitter
Ebenfalls am Sonntag ging in der Zeit von 18 bis 18.20 Uhr in den Nockbergen (Speikkofelgebiet) ein heftiges Hagelgewitter nieder, wonach es durch die abfließenden Wassermassen im Bereich Ebene Reichenau, Schuss und St. Lorenzen zu mehreren Murenabgängen, Kellerüberflutungen (zwei Häuser sind betroffen) und der Verlegung der Hochrindl Straße (L65) kam.

Die Hochrindl Straße musste daraufhin an insgesamt drei Stellen für den gesamten Verkehr bis auf Widerruf gesperrt. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde begonnen, diese sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Außerdem wurde die unbenannte Gemeindestraße von der Abzweigung Hochrindl Straße in Richtung Lorenzenberg teils durch eine Mure, teils durch Wasser, welches von den Almwiesen über die Fahrbahn abfloss, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die wahren Ausmaße der Gewitterfolgen konnte man bisher noch nicht erfassen. Im Einsatz standen die FF Ebene Reichenau, Patergassen und Sirnitz.

Brand durch Blitzschlag
Um etwa 20.40 Uhr brannte in Obertilliach auf einer Seehöhe von rund 2000 Metern ein Heustadel - vermutlich durch Blitzschlag während eines Gewitters - zur Gänze ab. Die Feuerwehr Obertilliach stand mit fünf Fahrzeugen und 50 Mann im Einsatz. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit noch nicht bekannt.


Bericht orf kärnten online: http://kaernten.orf.at/news/stories/2791127/" onclick="window.open(this.href);return false; (Bilder und zwei Videos im sind unter diesem Link auch zu finden).
Unwetter: Wirtin rettete Urlauberfamilie

Kräftige Gewitter haben Montagnachmittag in den Bezirken Klagenfurt Land und Völkermarkt zu teils massiven Schäden geführt. Eine Wirtin an der Tscheppaschlucht packte eine Urlauberfamilie in letzter Sekunde in ihr Auto. Nach weiteren Touristen wurde abends gesucht.

Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei suchte Montagabend nach Besuchern der Touristenattraktion Tscheppaschlucht (Gemeinde Ferlach). Auf dem Parkplatz standen noch rund 20 Autos, die Besucher tauchten aber bis zum Abend nicht mehr auf. Die Helfer gingen durch die ganze Schlucht, ohne Ergebnis.

Laut dem Wirt des „Deutschen Peter“ seien die Urlauber am frühen Abend ganz normal in den Bus eingestiegen und zurückgefahren. Man kann vom Parkplatz aus durch die Schlucht wandern und am Ende den Bus zurücknehmen. Das taten sie auch, aber da die Loiblpass-Bundesstraße unpassierbar war, musste der Fahrer über Slowenien fahren, was eine Weile dauerte, die Lage war vorerst unklar. Aber alle kehrten wohlbehalten zurück.

Beherzte Wirtin
Die Wirtin des Gasthauses „Goldenes Bründl“ hatte in letzter Minute einer Urlauberfamilie aus der Schlucht geholfen. Karin Schellander erzählt: „Es ist eine rumänische Familien mit einem fünfjährigen Buben gekommen, der hat geweint. Ich hab sie in mein Auto gepackt, beim ersten Überlauf ist ein Baum direkt vor uns auf die Straße gefallen. Wir haben die Steine weggeräumt, sind im tiefen Schlamm gestanden, ich bin mit dem Auto einfach durchgepflügt.“ Bis zum Stauwerk sei man gekommen, dann war alles verschlammt. Sie haben nur den Buben rausbringen wollen, sagte sie.

Bereits wieder frei gegeben
Die Loiblpass Straße ist eine der wichtigsten Verbindungen von Kärnten nach Slowenien, eine Mure verlegte sie an mehreren Stellen teilweise meterhoch. Ein Auto wurde im Schlamm eingeschlossen, die zwei Insassen konnten sich retten. Trotz der massiven Vermurung konnte die Straße geräumt und Dienstagfrüh freigegeben werden.

Mure verlegt Häuser
Auch im Raum Bad Eisenkappel gingen schwere Unwetter nieder. In Altendorf wurden durch eine Mure mehrere Wohnhäuser von der Umgebung abgeschnitten. Die Feuerwehren standen im Großeinsatz. In Bad Eisenkappel wurde das Hotel Berghof von der Außenwelt abgeschnitten. Im Bezirk wurden zahlreiche Straßen und Keller überflutet oder vermurt. Hunderte Feuerwehrleute standen in Südkärnten im Einsatz.

Muren schon am Sonntag
Schon am Sonntagabend gingen über Kärnten Hagelgewitter nieder. In mehreren Orten kam es zu Murenabgängen, Keller wurden überflutet. Besonders betroffen war der Bereich der Nockberge. Durch die abfließenden Wassermassen kam im Bereich Ebene Reichenau, Schuss und St. Lorenzen zu mehreren Murenabgängen, Kellerüberflutungen und der Verlegung der Hochrindl Straße (L65).

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) fielen ganz in der Nähe, in Patergassen, innerhalb einer Viertelstunde mehr als 14 Liter Regen pro Quadratmeter.
Hochrindl Straße gesperrt

Durch die Verlegung und Überflutung der Hochrindl Straße an insgesamt drei Stellen wurde die Straße für den gesamten Verkehr bis auf Widerruf gesperrt. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde begonnen, diese sind jedoch noch im Laufen. Zwei Familien mit acht Personen können ihre Häuser nicht mehr mit dem Auto erreichen, sie müssen einen Fußweg in Kauf nehmen.

Laut Einsatzleiter Markus Kramer bestehe nach einer Besichtigung durch den Landesgeologen bei den kleinen Muren keine Gefahr einer weiteren Rutschung. Nur Verklausungen bei Straßenabflüssen könnten bei weiteren Regenfällen zu Problemen führen, deshalb stehen weiterhin zwei Bagger und zwei Mannschaften der Feuerwehr im Aufräumeinsatz.

Auch eine unbenannte Gemeindestraße von der Abzweigung Hochrindl Straße in Richtung Lorenzenberg teils durch eine Mure, teils durch Wasser, welches von den Almwiesen über die Fahrbahn abfloss, stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Einsatz standen die FF Ebene Reichenau, Patergassen und Sirnitz. Am Montagnachmittag zog ein weiteres Unwetter über das Lavanttal, auf der Kärnten-heute-Facebookseite gibt es dazu ein Video - mehr dazu in Facebook.
Kleine Zeitung – Bildergalerie zu den Unwetterschäden auf der Loiblpassstraße: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kl ... 8389905805" onclick="window.open(this.href);return false;
Facebook-Video: https://www.facebook.com/severeweatherE ... 731396686/" onclick="window.open(this.href);return false; (Quelle: Severe Weather Europe, Kärntner Krone)

Bericht Kleine Zeitung: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kl ... paschlucht" onclick="window.open(this.href);return false; (auch hier zahlreiche Fotos unter diesem Link).
Trotz Sperre: Urlauber wollen in Tscheppaschlucht

Hunderte Touristen machten am Tag nach den Unwettern einen Ausflug ins Loibltal. Vor der Tscheppaschlucht war jedoch Endstation. Sie öffnet erst am Mittwoch wieder ihre Tore.

Die Straßen sind zwar wieder frei, in die Tscheppaschlucht führt dennoch kein Weg hinein. Aus Sicherheitsgründen ist das bei Urlaubern beliebte Ausflugsziel noch voraussichtlich bis Mittwoch gesperrt. Zudem laufen nach den Unwettern noch die Aufräumarbeiten. Viele Touristen scheinen davon nichts zu wissen. "Wenn ich nicht hier wäre würden sie einfach durchlaufen", sagt Walter Mamedof, dessen Hochseilgarten verschont bliebt und ganz normal geöffnet hat.

Weil pausenlos neue Touristen ankommen hat sich schon ein kleiner Stau rund um den von Schranken gesperrten Parkplatz gebildet. "Es ist gerade die stärkste Zeit. Heute sind sicher hunderte Leute hier", sagt Mamedof. Erschwerend kommt hinzu, dass auf die Sperre nur in deutscher Sprache angebrachten Hinweisschilder von den vielen Urlaubern aus Italien und Holland nicht verstanden werden.

Hoher Schaden in Völkermarkt
Im Bezirk Völkermarkt waren die Ortschaften Altendorf/Stara vas, Proboi und Sagerberg vom Unwetter am Montag Abend besonders stark betroffen. Bezirkshauptmann Gert Klösch koordinierte die Beseitigung der Schäden und wurde dabei von Katastrophenschutzbeauftragten des Bezirkes, Wolfgang Knauder, der vor Ort die Schäden feststellte, begleitet. „Die Feuerwehren, die Gemeinden und die Bauhöfe arbeiten bestens miteinander“, sagte Klösch. Der Schaden dürfte sehr hoch sein.

Besonders stark betroffen war das Unternehmen „Möbeldesign“ von Thomas Petek (51) in Altendorf. „Das Wasser stand in der Werkstatt binnen 15 Minuten 120 Zentimeter hoch“, berichtete er. Sämtliche Maschinen und Werkstoffe seien zerstört. Der Keller, in dem sich neben der Heizanlage auch ein Kraftwerk befand, stand komplett unter Wasser. Die Werkstatt, der Keller, der gesamte Bereich um das Haus sowie der Garten sind mit riesigen Schottermassen bedeckt. Die Zufahrt zum Anwesen ist nicht möglich, weil eine Brücke über den Sagerbergbach durchgebrochen ist. „Der Schaden ist nur minimal gedeckt“, sagt der Tischlermeister, der praktisch vor dem Nichts steht.

200 Meter vom Anwesen Peterk entfernt liegt das Haus der schwerkranken Pensionistin Josefine Grengl. „Das Wasser ist plötzlich gekommen und ist durch mein Haus geronnen“, erzählt Grengl. Sie habe fast die ganze Nacht versucht die Wohnung trocken zu legen.

Vor Ort war auch Bürgermeister Jakob Strauß, der den Einsatz vor Ort leitete. „Das Ausmaß der Katastrophe ist nicht absehbar“, sagte er. Neben der Beschädigung der Häuser gäbe es am Sagerberg zusätzlich riesige Vermurungen und Hangrutschungen. „Die Aufräumarbeiten werden noch Tage dauern“, meinte er.

Andreas Skoff von der Agrartechnik des Landes begutachtete die Beschädigungen am ländlichen Wegenetz. Der Schaden werde über den Katastrophenfond, das Land und die Gemeinden saniert.

Enorme Schäden gab es in Globasnitz/Globasnica in Podrain/Podroje, wo der Globasnitzbach und der Feuersbergbach über die Ufer gingen. „Mehr als 10 Häuser und eine Brücke wurden beschädigt“, sagte Bürgermeister Bernard Sadovnik. Neun Feuerwähren hätten die ganze Nacht Keller ausgepumpt und Verklausungen entfernt. Wiesen und Felder seien überflutet worden. Das Hochwasser sei mit 18 Kubikmeter pro Sekunde durch das Dorf geflossen. Dabei seien riesige Schlammmassen angeschwemmt worden. Ein Bild von der Hochwasserkatastrophe machte sich auch der Wasserwirtschaft- und Umwelttechniker Franz Maidic. „Wir planen eine Hochwasserverbauung an beiden Bächen“, kündigte Bürgermeister Sadovnik an.
LG, Bernhard

[x]Lienz (Nord), auf ca. 700 m
[] Seblas, Gde. Matrei in Osttriol, 975 m
[] Klagenfurt am Wörthersee, Welzenegg (Nordost), 439 m
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