03.09.2016 Unwetterschäden Kärnten

Infos zu Unwetter-Schäden bekannt aus Medien & Schadensanalysen
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Berni79
Beiträge: 1354
Registriert: Mittwoch 7. August 2013, 13:00
Wohnort: Lienz

Montag 5. September 2016, 11:55

Leider hats schon wieder Afritz (und zwar genau die gleichen Ortsteile wie vor einer Woche) erwischt, diesmal noch schlimmer als letzte Woche. Ich bin wirklich erschüttert. *heul* *heul* *heul* Auch in anderen Teilen Kärntens gingen schwere Unwetter nieder. Auf http://www.kleinezeitung.at" onclick="window.open(this.href);return false; gibt’s zahlreiche Bilder und Videos (ACHTUNG! Auf "Kärnten Ausgabe" wechseln – links oben klein und in rot geschrieben).
110 Afritzer konnten die Nacht nicht zu Hause verbringen

Ausnahmezustand in Afritz: In Kraa gingen erneut Muren ab. Der gesamte Ortsteil musste evakuiert werden. Menschen wurden mit einem Hubschrauber aus ihren Häusern gerettet. Heute tagt der Krisenstab.

Das Wetter hat leider gehalten, was die Vorhersagen versprochen haben: Das Tief "Netti" sorgte am Sonntag für heftige Unwetter. Besonders schwer getroffen hat es erneut das Gegendtal und den Ort Kraa bei Afritz. Der ganze Ort musste evakuiert werden, man sprach vom "Ausnahmezustand". Weitere Murenabgänge sind nicht auszuschließen.

Für heute in der Früh ist ein Krisenstab mit Bezirkshauptmannschaft, Gemeinde, Feuerwehr und Bundesheer geplant. Anschließend gibt es eine Bürgerversammlung, bei der über die weitere Vorgehensweise informiert wird. Rund 80 Pioniere des Bundesheeres werden bei den Aufräumarbeiten - wie erst vor wenigen Tagen - im Einsatz.

Menschen mit Hubschrauber gerettet
Auch dieses Mal wurde der Ortsteil Kraa von den Unwettern schwer getroffen. Mehrere Muren sind dort abgegangen. Der Wildbach ist erneut über die Ufer getreten, Bewohner mussten mit dem Hubschrauber aus ihren Häusern gerettet werden. 30 bis 40 Häuser und etwa 100 Menschen waren von den Murenabgängen bedroht.

Die Ortsdurchfahrt wurde gesperrt, mehrere Feuerwehren aus dem Gegendtal sind im Einsatz. Die Klamm ist zwischen Afritz und Einöde ist gesperrt. "Die Situation ist dramatisch. Wir mussten Häuser evakuieren und Menschen mit dem Hubschrauber in Sicherheit bringen", schildert Bezirksfeuerwehr-Kommandant Libert Pekoll. Zuletzt waren noch sechs Personen in einem Haus eingeschlossen, auch sie konnten in den Abendstunden gerettet werden.

Notlager eingerichtet
Im Gemeindezentrum wurde zunächst ein Notlager eingerichtet, das Bundesheer hatte 100 Betten zur Verfügung gestellt. "In der Nacht wird niemand mehr zurück in sein Zuhause können", so Pekoll weiter.

Die Betroffenen mussten dann aber doch nicht im Gemeindezentrum übernachten, sondern fanden in Gasthäusern, bei Bekannten und Verwandten Unterschlupf. Auch Bürgermeister Maximilian Linder spricht von einer dramatischen Lage: "Wir wussten nicht, wie wir die Menschen aus ihren Häusern herausbekommen können."

300 Kubikmeter Geröll, keine Wasserversorgung
Mehr als 300 Kubikmeter Geröll und Schlamm sind locker und drohen ebenfalls abzurutschen. Im Ort Kraa und in der direkten Umgebung ist die Wasserversorgung komplett ausgefallen. Das Rote Kreuz stellt Wasser zur Verfügung. Nach Einschätzung von Geologen sind weitere Murenabgänge nicht auszuschließen. Ein Hydrant war durch die Muren aus der Verankerung gerissen worden. Da man nicht weiß, um welchen Hydranten es sich handelt, wurde das Gebiet großräumig abgesperrt.

Suche mittels Wärmebildkamera
Die Situation vor Ort ist angespannt, die Nerven der Helfer sind strapaziert. Der Nachtflug-taugliche Hubschrauber Libelle 4 bleibt mit einer Wärmekamera vor Ort. Einsatzkräfte eruieren derzeit, ob sich noch Personen im stark gefährdeten Gebiet befinden.

Ein weiterer Erkundungstrupp der Feuerwehr Afritz ist zudem aufgebrochen, um Nachschau zu halten. Immer wieder gibt es Meldungen von Personen, die offenbar aufgrund der dramatischen Lage die Übersicht verloren haben und orientierungslos herumirren. Das Rote Kreuz ist mit zwei Rettungsfahrzeugen vertreten, um den betroffenen Menschen beizustehen.

Bangen um Existenz
Die Nerven liegen blank. Niemand weiß, wann die Menschen wieder zurück in ihre Häuser in Afritz kommen. Bei den Gebäuden handelt es sich Großteils um Neubauten, deren Wert auf insgesamt 15 Millionen Euro geschätzt wird. In den vergangenen zehn Jahren wurde der Ortsteil stark verbaut. Immer wieder wurde auf die Gefahren des Baches aufmerksam gemacht, doch die Bedenken wurden abgetan.

Rund 100 Menschen bangen nun um ihre Existenz - sie haben auf Kredit gebaut. Laut Aussagen der Versicherungen sind Naturkatastrophen nur in ganz speziellen Fällen inkludiert. Die Verzweiflung der Menschen ist groß. "Feuer kann man löschen, aber Wasser kann man nicht stoppen", sagt ein Betroffener.

Die Situation ist schwierig, da am Montag wieder viele Menschen in die Arbeit müssen, aber die Straße durch die Klamm gesperrt ist. Die Feuerwehr hat eine Nachtwache eingerichtet.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at" onclick="window.open(this.href);return false; (Kärnten Ausgabe)

Regen, Hagel und Murenabgänge im ganzen Land

Nicht nur das Gegendtal war von den Unwettern am Sonntag betroffen. Auch in Fresach und in den Bezirken Klagenfurt-Land sowie St. Veit kam es zu Überflutungen und Erdrutschen.

Das Tief "Netti" bescherte Kärnten am Sonntag heftige Unwetter. Kurz vor 17 Uhr fielen in Himmelberg und Ferndorf bereits zwei bis drei Zentimeter große Hagelkörner vom Himmel. In zahlreichen Orten im ganzen Land kam es zu Überschwemmungen. Besonders schwer getroffen hat es erneut das Gegendtal und den Ort Kraa bei Afritz.

Heftiger Regen am Wiesenmarkt
Heftigen Regen, aber keine gröberen Unwetter gab es am späten Nachmittag auch am Bleiburger Wiesenmarkt. Die Besucher flüchteten in Zelte und warteten, bis der Niederschlag nachließ.

Murenabgang in Köttmannsdorf
Auch im Bereich Tschrestal, Gemeinde Köttmannsdorf, kam es zu Straßenverwüstungen. Die Kameraden der FF Köttmannsdorf und Wurdach befanden sich gegen Abend im Einsatz. Verletzt wurde niemand, die Straßen sind inzwischen wieder befahrbar, die Feuerwehren konnten wieder einrücken.

Fresach
Dramatische Szenen spielten sich auch in Fresach ab, wie ein auf Facebook hochgeladenes Video zeigt.

20 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Fresach sind im Einsatz. Bächer sind über die Ufer getreten, zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. "Besonders schlimm getroffen hat es die Weißensteinerstraße. Hier ist ein Bach übergegangen. Ob die Straße gesperrt werden muss, wird sich erst in den späten Abendstunden zeigen", sagt Feuerwehrkommandant Christian Ebner.

Metnitztal Landesstraße zeitweise unpassierbar
Auf Grund des Starkregens wurde die Metnitztal Landesstraße L 62 auf Höhe von Oberhof, Gemeinde Metnitz, Bezirk St. Veit an der Glan, durch ausgeschwemmtes Erdreich und Schotter überschwemmt und dadurch zeitweise unpassierbar. Die Freiwillige Feuerwehr Metnitz stand mit insgesamt 20 Personen im Einsatz und konnte die Fahrbahn mittlerweile wieder frei räumen.

Glanzer Straße gesperrt
Die Glanzer Straße musste zwischen Feistritz und Döbriach zudem aufgrund umfallender Bäume gesperrt werden. Auch in Baldramsdorf mussten bereits die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken. Dort sind mehrere Muren abgegangen. Die Baldramsdorfer Landesstraße wurde durch eine Mure verlegt. Man kann nun nicht mehr nach Gendorf fahren.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at" onclick="window.open(this.href);return false; (Kärnten Ausgabe)
LG, Bernhard

[x]Lienz (Nord), auf ca. 700 m
[] Seblas, Gde. Matrei in Osttriol, 975 m
[] Klagenfurt am Wörthersee, Welzenegg (Nordost), 439 m
Waldgeist
Beiträge: 628
Registriert: Mittwoch 1. Juli 2009, 18:21
Wohnort: Gleißenfeld/Pittental

Mittwoch 7. September 2016, 08:30

Interessant ist, die Geländeschummerung bei Afritz auf http://gis.ktn.gv.at/atlas" onclick="window.open(this.href);return false; zu studieren:
Es ist auf vier, flachen ineinanderlaufenden Schuttkegeln erbaut (die auch einst den Afritzer See aufgestaut haben) , woraus sich ergibt, daß dort regelmäßig (in geologischen Maßstab, zb. alle 500 Jahre) Schuttlawinen ins Tal stürzen
sonst würden dort keine Schuttkegeln entstanden sein, bzw. würde es den Afritzer See nicht geben

http://gis.ktn.gv.at/atlas/init.aspx?ho ... 4aveittrt5
Standorte (Höhe*): Gleißenfeld (364m), Mödling (220m), Mauerbach (300m)
* = Höhe ü. d.M. meines üblichen Standortes wenn nicht explizit anders angeführt.
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