02.04.2014 - Wirtschaftsblatt: Naturkatastrophen nehmen in Ö

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Wetterhexe

Mittwoch 2. April 2014, 17:50

Der ORF berichtet heute über ein nicht ganz neues Thema *pfeif* :
Auch in Österreich wird es durch den Klimawandel in Zukunft häufiger zu extremen Wetterereignissen kommen. No na.

http://oesterreich.orf.at/stories/2639674/" onclick="window.open(this.href);return false;

Interessant könnte vielleicht für einige der Link am Fuß der Seite sein:

Digitale Gefahren-Landkarte (Hochwasserrisikozonierung Austria)

http://www.hora.gv.at/" onclick="window.open(this.href);return false;
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ThomasWWN
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Mittwoch 2. April 2014, 19:11

Einmal mehr beweist sich die Wichtigkeit unserer Vereinsziele!

Naturkatastrophen nehmen in Österreich zu
Der Klimawandel macht auch vor Österreich nicht Halt. Künftig muss alle drei Jahre mit extremen Wetterereignissen gerechnet werden.
:!:
Wien. Der Klimawandel wird auch in Österreich zum vermehrten Auftreten von extremen Wetterereignissen führen. Die versicherten Schäden durch Stürme, Hagel, Schnee, Starkregen und Hochwasser werden in der laufenden Dekade um 20 Prozent steigen, stellte die Allianz Versicherungsgruppe in einer Pressekonferenz heute, Mittwoch, in Wien fest.
:!:
Österreich ist im Vergleich zu anderen Ländern einer Mischung an Naturgefahren mittleren bis starken Ausmaßes ausgesetzt. Treffen kann es im Prinzip jede Region, wenngleich Hochrisikogebiete identifizierbar sind. Mehr als ein Drittel der Schäden werden durch Stürme verursacht. Aufgrund der hohen Windspitzen nördlich der Alpen sind besonders die Gegenden vom Innviertel bis ins südliche Niederösterreich betroffen. Großflächige Sturmsysteme treten zwar seltener, dann aber extrem intensiv auf, zu sehen war das etwa beim Sturmtief Emma 2008.

Von Schneedruck besonders betroffen sind die Nordalpen, der Böhmerwald im nördlichen Teil Oberösterreichs und Oberkärnten. Auch hier spielt die globale Erwärmung eine Rolle: in höher gelegenen Gebieten bleibt der Schnee liegen. Kommt dann eine Warmfront, entstehen die großen, schweren Schneelasten. Die Hochrisikozonen werden sich von Lagen in 600 bis 800 Meter Höhe auf Lagen über 800 Meter verschieben.

Während für Stürme bereits ausgezeichnete Prognosen möglich sind, gilt das für Hagelereignisse nicht. Die Vorwarnzeiten sind extrem kurz.

Ein allgegenwärtiges Risiko stellt Hochwasser dar. Jahresniederschläge werden steigen, damit auch die Häufigkeit extremer Hochwässer. So kam es nach dem "Jahrhunderthochwasser" 2002 bereits 2013 erneut zu drastischen Überschwemmungen, wenngleich Schutzverbauungen entlang der Donau sowie der mobile Hochwasserschutz eine spürbare Wirkung gezeigt hätten. Zunehmend entstehen auch Schäden fernab jeden Gewässers, etwa bei Murenabgängen.

Ein gänzlich unterschätztes Risiko stellen für das Versicherungsunternehmen Erdbeben dar, obwohl es historisch - im 13. Jahrhundert in Kärnten und im 16. Jahrhundert im Wiener Raum - zu verheerenden Beben gekommen sei. Auch das jüngste Erdbeben in Nordchile sein nach einer sehr langen tektonischen Ruhephase aufgetreten - zuletzt bebte die Erde in dieser eigentlich "seismischen Lücke" dort 1877.

Einfache, aber effektive Präventionsmaßnahmen für alle Arten von Naturkatastrophen sind die Beachtung von Risikozonen und baulichen Normen, keine "weichen" Bauteile an Gebäudehüllen, keine Außenjalousien und losen Elemente, die sichere Verankerung von Balkonen und Ballustraden sowie keine tiefliegenden Gebäudeöffnungen. Ratsam ist auch, massive Kästen zu verankern und keine schweren Bilder über das Bett zu hängen.

Existenzielle Risiken wie jene durch das Hochwasser 2002, wo 72 Prozent der Schäden ungedeckt blieben, sind nicht durch den Katastrophenfonds abgedeckt. Dessen Mittel werden zu drei Viertel für Präventionsmaßnahmen verwendet, lediglich maximal 25 Prozent werden effektiv für Schäden aufgewendet. Hier sollte die Politik mit einer Vollversicherungs-Lösung einspringen, fordern die Versicherer. Denkbar wäre etwa die verpflichtende Anbindung einer Hochwasser- und Erdbebenversicherung an die Feuer- und Haushaltsversicherung.

Weltweit hat sich die Schadenssumme seit 1970 verfünfzehnfacht. Neben dem Klimawandel ist auch die stärkere wirtschaftliche Verflechtung von Ländern und damit verbundene Unterbrechungen der Lieferketten bzw. gestiegener Siedlungsdruck und höhere Bevölkerungsdichte in Ballungsräumen dafür verantwortlich.
Quelle: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... 2Findex.do
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ESSL > ESWD
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Wetterhexe

Mittwoch 2. April 2014, 20:47

nadjap hat geschrieben:Eignet sich glaube ich nicht so gut fürs Diskussionsforum, passt eher ins allgemeine Forum - ich verschiebs mal ;)
Danke für's Kümmern, Nadja - ich tat mich etwas schwer mit der Einordnung. :)
Hab vorhin gesehen, dass ThomasWWN einen Beitrag aus dem Wirtschaftsblatt über das gleiche Thema in die Abteilung
"Wetterwissens-Forum" gestellt hat:

http://www.skywarn.at/forum/viewtopic.php?f=9&t=18644" onclick="window.open(this.href);return false;

Vielleicht sollte man noch einmal verschieben, damit alles in einem Thread steht?
Man kann meinen ORF-bezogenen Beitrag auch löschen, wenn er im Vergleich zum andern Artikel nichts Neues bringt,
kein Problem.
Exilfranke1

Donnerstag 3. April 2014, 18:01

sehr viel allgemeines Blabla-Geschwurbel, was seit 1000 Jahren bekannt ist.
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Bachfan
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Freitag 4. April 2014, 00:27

:) Ist ein wichtiges und hochinteressantes Thema, aber der Artikel weist leider einige Schwächen auf :( - Da muss ich "Exilfranke" zustimmen.

Das gilt übrigens leider für den Großteil der Berichte zu Wetter- / Klimaextremen in den Medien. Schade, dass in diesem Bereich kaum wissenschaftliche Studien zitiert werden (oder eben nur oberflächlich). Die Wissenschaftler geben sich hier generell viel Mühe, aber die Medien bringen natürlich das, was die Bevölkerung hören will (Was verständlich ist, weshalb man den Medien hier eigentlich kaum Vorwürfe machen kann). Und die Bevölkerung ist leider zu großen Teilen an der Wissenschaft uninteressiert oder nur sehr oberflächlich interessiert.

Gerade deshalb sind Vereine wie Skywarn wichtig, weil sie in der Bevölkerung vielleicht doch allmählich Interesse für diese spannenden Themen wecken :) Damit würde auch die mediale Berichterstattung höhere Qualität erreichen.

Ein paar Beispiele aus dem Artikel (man könnte auch zahlreiche andere Artikel heranziehen):
Künftig muss alle drei Jahre mit extremen Wetterereignissen gerechnet werden.
Wenn schon auf eine nähere Definition von "Extremereignis" verzichtet wurde, hätte zumindest angeführt werden sollen, in welchem mittlerem Zeitabstand nach der angewandten Definition im aktuellen Klimazustand mit solchen Ereignissen zu rechnen ist, damit man einen Vergleich hat. Aus der angeführten Aussage ist weder abzuleiten, dass es weniger Extremereignisse werden, noch dass es mehr werden.
Der Klimawandel wird auch in Österreich zum vermehrten Auftreten von extremen Wetterereignissen führen. Die versicherten Schäden durch Stürme, Hagel, Schnee, Starkregen und Hochwasser werden in der laufenden Dekade um 20 Prozent steigen, stellte die Allianz Versicherungsgruppe in einer Pressekonferenz heute, Mittwoch, in Wien fest.
Die Veränderungen von versicherten Schäden sind leider wenig aussagekräftig, wenn nicht auch die Veränderungen bei den versicherten Werten angeführt werden. So weiß man ja nicht, welcher Teil der Schadenszunahme auf Zunahme der versicherten Werte und welcher auf Klimaänderung zurückzuführen ist.
Auch hier spielt die globale Erwärmung eine Rolle: in höher gelegenen Gebieten bleibt der Schnee liegen.
Die Erwärmung bewirkt, dass der Schnee liegen bleibt? widerspricht dem nachfolgenden Satz:
Die Hochrisikozonen werden sich von Lagen in 600 bis 800 Meter Höhe auf Lagen über 800 Meter verschieben.
Während für Stürme bereits ausgezeichnete Prognosen möglich sind
Was ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel mit Tornados?
Jahresniederschläge werden steigen
Österreich ist groß. Eine Differenzierung nach Regionen wäre hier interessant.
damit auch die Häufigkeit extremer Hochwässer.
Obwohl es scheinbar Zusammenhänge zwischen Starkniederschlägen und Jahresniederschlag gibt: Hochwasser ist nicht nur vom Jahresniederschlag abhängig. Entscheidend ist auch wie sich die saisonalen Niederschläge verändern (zum Beispiel mehr im Winter, weniger im Sommer ...). Neben den Jahresniederschlägen steigt außerdem in den betroffenen Gebieten auch die Verdunstung (höhere Temps), es gibt in tiefen und mittleren Lagen zukünftig wahrscheinlich deutlich weniger Schnee, bzw. schmilzt der Schnee generell früher (Ausnahmejahre, wie letztes Jahr wird es natürlich auch weiterhin geben). Dadurch werden die Abflussbeiwerte (Also der Anteil des Niederschlags, der mit geringer Zeitverzögerung in die Flüsse gelangt) wahrscheinlich im Sommer geringer. Während bei Extremereignissen in kleinen Einzugsgebieten die Niederschlagsintensität entscheidend ist, ist gerade bei großen Einzugsgebiete der Abflussbeiwert (Bodenfeuchte) von sehr großer Bedeutung. Dann gibt es noch Veränderungen in der Landwirtschaft, Siedlungsdruck, Hochwasserschutz usw., die zu Veränderungen von Hochwässern führen können. Nur ein paar Punkte.
Interessant wäre in welchen Regionen extreme Hochwässer stark zunehmen, in welchen sie sich weniger verändern werden, und ob es Gebiete gibt, in denen Hochwässer abnehmen werden. Auch dazu gibt es Studien, die aber kaum jemand interessieren ;)
So kam es nach dem "Jahrhunderthochwasser" 2002 bereits 2013 erneut zu drastischen Überschwemmungen
Es herrscht verbreitet die Meinung, 100 jährliche Hochwasser, treten an einem Fluss genau im 100 Jahresabstand auf. Langjährige Zeitreihen (leider sehr selten) zeigen, dass meist das Gegenteil der Fall ist und große Ereignisse gerne knapp hintereinander auftreten. Es wäre verwunderlich gewesen wenn nach 2002 längere Zeit kein großes Donauhochwasser mehr aufgetreten wäre.
wenngleich Schutzverbauungen entlang der Donau sowie der mobile Hochwasserschutz eine spürbare Wirkung gezeigt hätten.
Richtig, dies war das erste große Donauhochwasser, bei dem der Hochwasserschutz die Hochwaserspitze wahrscheinlich merklich vergrößert hat. Eine Studie hierzu wäre einmal interessant. Natürlich ist Hochwasserschutz wichtig, aber man sollte seine Wirkungen von allen Seiten beleuchten.
Zunehmend entstehen auch Schäden fernab jeden Gewässers, etwa bei Murenabgängen.
Auch Muren unterliegen physikalischen Gesetzen (Schwerkraft) und bedienen sich meist eines vorhandenen Gerinnebetts (da dieses in der Regel, die Tiefenlinie darstellt). Es gibt in Österreich überhaupt nur wenige Bereiche die besiedelt sind und gleichzeitig fernab jeden Gewässers liegen (Gerade Schwemm- und Murkegel sind in den Alpen sehr oft besiedelt).
Ein gänzlich unterschätztes Risiko stellen für das Versicherungsunternehmen Erdbeben dar, obwohl es historisch - im 13. Jahrhundert in Kärnten und im 16. Jahrhundert im Wiener Raum - zu verheerenden Beben gekommen sei.
Möchte es nicht ganz einfach so ausschließen, dass es hier einen Zusammenhang zum Klimawandel gibt (auch wenn ich es mir gerade nicht so richtig vorstellen kann), es wäre jedenfalls gut hier die Studie(n) anzuführen die Hinweise darauf liefert/n.
Weltweit hat sich die Schadenssumme seit 1970 verfünfzehnfacht. Neben dem Klimawandel ist auch die stärkere wirtschaftliche Verflechtung von Ländern und damit verbundene Unterbrechungen der Lieferketten bzw. gestiegener Siedlungsdruck und höhere Bevölkerungsdichte in Ballungsräumen dafür verantwortlich.
Als positiv hervorzuheben: Endlich wird einmal vermittelt, dass die Sachlage eben nicht so einfach ist. Die Erderwärmung ist ein wichtiger Faktor, aber eben nur einer von vielen. Wenn die Entwicklung von Schadenssummen untersucht wird, muss man immer auch diese anderen Faktoren mit berücksichtigen, um zu sinnvollen Ergebnissen in punkto Zusammenhängen mit dem Klimawandel zu kommen. Interessant wäre allerdings noch, ob die angegebene Verfünfzehnfachung bereits um die Inflation bereinigt wurde (Das sind doch gute 40 Jahre).

Hoffe, ich hab mich jetzt nicht unbeliebt gemacht ;) Vielleicht bin ich auch etwas zu kritisch. So sind sie eben, die unsympathisch pedantischen Jungfrauen *ggg* Zum Glück habe ich normal nicht so viel Zeit wie heute :D
Zuletzt geändert von Bachfan am Freitag 4. April 2014, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße :)

1130-Wien auf 210 m Seehöhe
https://www.gabrielstrommer.com/
Exilfranke1

Freitag 4. April 2014, 00:51

wow, danke. das deckt so ziemlich alle Kritikpunkte 1:1 so ab, wie ich sie polemisch zusammengefasst habe ;)

Möchte noch hinzufügen, dass seit ein paar Jahren sukzessiver weniger (starke) Tornados in Mitteleuropa beobachtet werden, weil die Lagen mit viel Scherung abnehmen. Der letzte Sommer war das beste Beispiel. Insgesamt gibt es im Winter häufiger südliche Westlagen und im Sommer eher Barosumpflagen. Damit nehmen Starkregenereignisse zu, aber das betrifft nur das Extremereignis Regen. Das mit der Schneelast ist Unfug. Ohne Nordwestlagen gibt es keine ergiebigen Warmfronten, außer man beschränkt es wirklioch auf Osttirol oberkärnten.

btw. sehr schöne website: http://gabriel-strommer.jimdo.com/b%C3% ... e-in-wien/" onclick="window.open(this.href);return false;

finde es immer wieder spannend, den alten flussläufen in wien zu folgen.
Wetterhexe

Freitag 4. April 2014, 01:20

Exilfranke hat geschrieben:wow, danke. das deckt so ziemlich alle Kritikpunkte 1:1 so ab, wie ich sie polemisch zusammengefasst habe ;)
Ich mag Deinen Humor. :)

Den ausführlichen Beitrag vom Gabriel les ich morgen, darauf freu' ich mich schon.
Heute schon zu müde! *gähn* ;)
Gute Nacht allseits!
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ManuelW4
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Freitag 4. April 2014, 13:26

Was sollten Erdbeben und der Klimawandel miteinander zu tun haben? ;) - oder hab ich dich falsch verstanden, Bachfan?
- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

>>http://www.wetter-waldviertel.at
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_M_J_

Freitag 4. April 2014, 13:46

Hallo,
meiner Meinung nach wird der Aspekt der Hochwässer etwas im Vergleich zu imenser Trockenheit "hochstilisiert". Kein Mensch denkt daran was passiert wenns mal lang trocken bleibt (man denke daran das die Bauern im Mai bei anhaltender Trockenheit mit dem "Not"schlachten anfangen werden müssen). Oder sagen wir so: Gegen ein Hochwasser kann man theoretisch mithilfe von Aufweitungen und Flussrückbauungen (die nebenbei auch ökologisch super sind) etwas machen, aber Trockenheit? Außer intensiver, wasserverschwenderischen und grundwasserbelastenden Bewässerung gibts da keine Möglichkeit außer den NS "einfach herzuzaubern". Meiner Meinung nach also ist die Trockenheit ein um einiges größeres Problem als die Hochwässer.
MfG
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Bachfan
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Freitag 4. April 2014, 16:35

Exilfranke hat geschrieben:wow, danke. das deckt so ziemlich alle Kritikpunkte 1:1 so ab, wie ich sie polemisch zusammengefasst habe ;)
Bitte :)
Exilfranke hat geschrieben:Möchte noch hinzufügen, dass seit ein paar Jahren sukzessiver weniger (starke) Tornados in Mitteleuropa beobachtet werden, weil die Lagen mit viel Scherung abnehmen. Der letzte Sommer war das beste Beispiel. Insgesamt gibt es im Winter häufiger südliche Westlagen und im Sommer eher Barosumpflagen. Damit nehmen Starkregenereignisse zu, aber das betrifft nur das Extremereignis Regen.
Danke auch für deine Ausführungen! Interessant wäre, wie hier die Entwicklung weiter geht. Ob das nur vorübergehende Abweichungen sind, oder ob sich tatsächlich auch längerfristige Trends in diese Richtung etablieren. Gibt es da schon genauere Vermutungen?
btw. sehr schöne website: http://gabriel-strommer.jimdo.com/b%C3% ... e-in-wien/" onclick="window.open(this.href);return false;
finde es immer wieder spannend, den alten flussläufen in wien zu folgen.
Danke! Freut mich, dass sie gefällt :)
ManuelW4 hat geschrieben:Was sollten Erdbeben und der Klimawandel miteinander zu tun haben? ;) - oder hab ich dich falsch verstanden, Bachfan?
Hätte vielleicht ";)" dazusetzen sollen.
Da es vor dem Abschnitt zu den Erdbeben die Ganze Zeit um Klimawandel geht, könnte es für jemand mit der Thematik weniger Vertrauten so aussehen, als ob ein Zusammenhang bestehen würde, vor allem auf Grund der ersten zwei Sätze:
Naturkatastrophen nehmen in Österreich zu
Der Klimawandel macht auch vor Österreich nicht Halt
Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Wahrscheinlich bekommen eh die meisten Leser mit, wie es gemeint ist, aber trotzdem.
Im ORF Artikel ist hier die Trennung übrigens klarer, da vor dem Erdbeben-Abschnitt eine Graphik eingebaut ist, die darauf hinweist, dass es jetzt wieder um Naturkatastrophen im Allgemeinen geht.

Mein Ziel war generell anzuregen, solche Artikel kritischer zu lesen :)
_M_J_ hat geschrieben:Hallo,
meiner Meinung nach wird der Aspekt der Hochwässer etwas im Vergleich zu imenser Trockenheit "hochstilisiert". Kein Mensch denkt daran was passiert wenns mal lang trocken bleibt (man denke daran das die Bauern im Mai bei anhaltender Trockenheit mit dem "Not"schlachten anfangen werden müssen). Oder sagen wir so: Gegen ein Hochwasser kann man theoretisch mithilfe von Aufweitungen und Flussrückbauungen (die nebenbei auch ökologisch super sind) etwas machen, aber Trockenheit? Außer intensiver, wasserverschwenderischen und grundwasserbelastenden Bewässerung gibts da keine Möglichkeit außer den NS "einfach herzuzaubern". Meiner Meinung nach also ist die Trockenheit ein um einiges größeres Problem als die Hochwässer.
MfG
Das ist auch meine Meinung.

Aus Sicht der Gewässer kann man vor allem eines Festhalten: Bei Hochwasser sind die langjährigen Trends je nach Region sehr unterschiedlich (auch im kleinen Österreich gibt es in dieser Hinsicht erhebliche Unterschiede). Hier besteht für die Zukunft noch viel Forschungsbedarf. Das betrifft vor allem kleinere Einzugsgebiete, für die es zum Beispiel nur in Ausnahmefällen längere Wasserstands-/Abflusszeitreihen gibt. Bei den Niedrigwasserabflüssen ist es schon viel klarer in welche Richtung es geht. Im Gebirge -> größere Abflüsse bei Niedrigwasser - hier tritt Niedrigwasserführung im Winter auf; in den Tiefländern und im Hügelland -> geringere Abflüsse bei Niedrigwasser im Sommer und Herbst. Man sollte überlegen wie man zukünftig damit umgeht.

Übrigens: Die Donau führt in Wien momentan nur 1200 m³/Sek. (Mittel sind 1900; Minimum wurde mit unter 1000 vor drei Wochen erreicht) http://www.noel.gv.at/Externeseiten/was ... ation.html Für Spätsommer/Herbst wäre das nichts Besonderes, aber um die Jahreszeit ist das schon traurig :(
Liebe Grüße :)

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Bachfan
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Samstag 5. April 2014, 03:42

Weil ich eben nochmals über diesen Beitrag gestolpert bin:

In meinen Ausführungen gibt es 2 Aussagen, die vielleicht missverstanden werden könnten und die ich nochmals klarstellen will:
Das ist auch meine Meinung.
Bin auch der Meinung, dass in Österreich Trockenheit im Vergleich zu Hochwässern medial sehr stiefmütterlich behandelt wird. Das soll aber nicht bedeuten, dass man sich nicht mit dem Thema Hochwasser beschäftigen soll. Im Gegenteil. Wie gesagt, da gibt es noch einiges zu forschen.
Übrigens: Die Donau führt in Wien momentan nur 1200 m³/Sek. (Mittel sind 1900; Minimum wurde mit unter 1000 vor drei Wochen erreicht) http://www.noel.gv.at/Externeseiten/was ... ation.html Für Spätsommer/Herbst wäre das nichts Besonderes, aber um die Jahreszeit ist das schon traurig :(
Habe heute Nachmittag die Wasserstandsnachrichten durchgesehen, und da wollte ich das mit der Donau gleich anbringen. Dieser Satz könnte aber leicht missverstanden werden. Er soll auf keinen Fall dazu verleiten Bezüge zu den weiter oben erwähnten Niedrigwassertrends herzustellen. Wenn man so etwas machen möchte, muss man sich natürlich deutlich mehr Ereignisse (über einen längeren Zeitraum) ansehen.
Liebe Grüße :)

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