Juli 2010

Hier kannst du deine Wetterstatistiken und Monatsauswertungen des Wettergeschehens in Österreich posten.
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mani
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Samstag 31. Juli 2010, 22:26

Der Juli in Österreich nach Ubimet, ned nur in Russland war's heiß:

Presseaussendung
31.07.2010 - Juli 2010: Hitze, Unwetter und Trockenheit im Süden
Dürre sorgt für große Schäden auf Kärntens Feldern

Wien, 31.07.2010 – Bereits den fünften Monat in Folge gab es im Süden Österreichs weniger Niederschlag als im klimatologischen Mittel, verlautbart der Wetterdienst UBIMET in einer vorläufigen Klimabilanz. Überdurchschnittlich viel Regen gab es hingegen nördlich der Alpen. Trotz der zuletzt recht wechselhaften und tageweise kühlen Witterung liegen die Temperaturen durch die ausgeprägten Hitzewellen verbreitet zwei bis drei Grad über dem Klimamittel, in Graz liegt die Juli-Temperatur 2010 sogar um 4 Grad höher als im langjährigen Vergleich. Ungewöhnlich war laut UBIMET vor allem die Dauer der Hitzewellen, an vielen Orten in Österreich gab es noch nie so viele „Tropentage“ wie in diesem Juni.

Zwei ausgeprägte Hitzewellen sorgten im Juli 2010 für bestes Badewetter. Bereits in den ersten Julitagen gab es im gesamten Land hochsommerliche Wetterverhältnisse mit Höchstwerten von bis zu 33,5 Grad, wie etwa am 3. des Monats in Landeck im Tiroler Inntal. Nach einer leichten Abkühlung ab dem 5.7. mit durchschnittlichen Julitemperaturen, nahm ab dem 9. Juli der Hochsommer wieder Anlauf. Bis zum 14.7. stieg das Quecksilber im Kärntner Ferlach auf 36,3 Grad, bevor drei Tage später schwere Gewitter in weiten Teilen Österreichs für ein Ende der Hitze sorgten.

37,2 Grad im Lavanttal

Noch heißer wurde es dann während der zweiten markanten Hitzewelle. Mit einer kräftigen Südströmung gelang direkt Saharaluft in den Alpenraum, ab dem 21. Juli wurden somit verbreitet Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke registriert. Die Spitzenwerte des Monats lagen mit 36,4 Grad in Völkermarkt, in St. Andrä im Lavanttal wurden sogar 37,2 Grad gemessen. Somit wurde im Lavanttal der bisherige Juli-Rekord von 36,2 Grad vom Juli 2007 überboten. Selbst im Gebirge wurden in Kärnten hochsommerliche Temperaturen gemessen, in Wolfsberg am Klippitztörl stieg auf 1800m Seehöhe das Quecksilber auf 29,1 Grad.

Doch jede Hitzewelle hat ihr Ende: „Am 23. Juli überquerte dann eine massive Kaltfront Österreich, die an der gesamten Alpennordseite für kräftigen Regen und Gewitter sorgte“, erklärt Martin Puchegger vom Wettderdienst UBIMET. „Unwetter zogen am selben Tag vor allem über die Oststeiermark und das Südburgenland, mit Orkanböen und Hagelschlossen von bis zu 7 cm Durchmesser“, so Puchegger weiter.

Noch nie so viele Tropentage

Besonders auffällig am Juli 2010 waren laut Wetterdienst UBIMET die langandauernden Hitzeperioden. „An fast 30 Klimastationen über ganz Österreich verteilt wurden noch nie so viele „Tropentage“ registriert wie in diesem Juli“, betont Meteorologe Martin Puchegger. Von einem Tropentag wird in der Klimatologie gesprochen, wenn die Temperatur über 30 Grad ansteigt. Sogar auf Orten über 1000m Seehöhe, wie im Tiroler Umhausen, brachte der Juli 2010 acht Tropentage. „Normalerweise wird hier im Schnitt gerade einmal ein Tag mit Temperaturen über 30 Grad von der Klimastation registriert“, so Puchegger.

Trotz Hitze: 2,9 Grad in Osttiroler Tälern

Die tiefsten Temperaturen wurden zu Ende des Monats im Einflussbereich einer Tiefdruckzone gemessen. Eine kühle Nordwestströmung brachte den südlichen Bundesländern teils klare und in den Alpentälern auch windschwache Nächte. So konnte die Temperatur bis zum Morgen des 28. Juli in St. Jakob im Defereggen auf kalte 2,9 Grad absinken.

Eine Analogie zu den hohen Temperaturen zeichnet sich auch bei der Sonnenscheindauer ab. Sie liegt in nahezu ganz Österreich über den Durchschnittswerten, in den meisten Fällen um etwa 10 bis 25 Prozent. Die sonnigste Region Österreichs stellte im Juli jedenfalls das Nordburgenland. In Andau im Seewinkel schien die Sonne beachtliche 314 Stunden lang. Nur knapp dahinter auf Platz 2 liegen Neusiedl am See und Eisenstadt mit 312 Sonnenstunden.

Trockenheit im Süden, Regen und Gewitter im Norden

Niederschlagsmäßig zeigt sich das Land zweigeteilt. So hat es an der Alpennordseite deutlich mehr geregnet als im Süden. Besonders die Region vom Bregenzer Wald über die Nordtiroler Kalkalpen bis Oberösterreich und zum Ausseerland bekam um 50 bis 100 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel. Aber auch in Teilen des Wald- und Weinviertels, sowie am Neusiedlersee brachte der Juli mehr Regen als üblich. Von Osttirol über Unterkärnten bis zum Süd- und Mittelburgenland fiel bis dato dagegen nur etwa die Hälfte der erwarteten Menge. Ein Italientief sorgte am Freitag dem 30. hier aber noch für reichlich Regen und einen gebietsweisen Ausgleich. Am meisten Regen war jedenfalls im Großraum Bregenz zu verzeichnen, an der Spitze liegt Alberschwende mit 341 l/m², auf Platz 2 Sulzberg mit 323 l/m² und ebenfalls beachtlich Platz 3, Bregenz mit 311 l/m².

Eine weniger große Rolle spielte im Juli der Wind. Lediglich nach der markanten Kaltfront vom 23. sorgte eine kräftige Nordwestströmung in den Niederösterreichischen Voralpen für Sturmböen. In Reichenau an der Rax wurden am 25. Juli 104 km/h gemessen. Davon abgesehen sticht nur noch der 6. Juli ins Auge, wo eine heftiges Gewitter Enns Sturmböen von 94 km/h brachte.

MESSWERTE TOP3:

HÖCHSTTEMPERATUREN:
37.2 Grad Andrä/Lavanttal (402m) (K)
36.4 Grad Völkermarkt (471m) (K)
36.3 Grad Feldkirchen (543m) (K)

TIEFSTTEMPERATUREN:
2.9 Grad St. Jakob / Defereggen (1388m) (T)
3.2 Grad Flattnitz (1442m) (K)
4.0 Grad Tamsweg (1022m) (S)

SONNENSCHEIN:
315 Std. Andau (B)
313 Std. Neusiedl/See (B)
313 Std. Eisenstadt (B)

NIEDERSCHLAG:
387 mm Alberschwende (V)
359 mm Bregenz (V)
340 mm Sulzberg (V)

BADESEEN:
27 Grad Neusiedler See - Mörbisch am See
27 Grad Klopeiner See
26 Grad Millstätter See

Quelle: http://www.ubimet.com/at/de/presse/pres ... ndung/2395" onclick="window.open(this.href);return false;

lg, Mani
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mani
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Samstag 31. Juli 2010, 23:46

So siehts die ZAMG:


Wetterrückblick: Juli 2010

„Der Juli 2010 zählt mit einer Abweichung von über 2,6°C zu den sechs wärmsten der österreichischen instrumentellen Klimageschichte“, berichtet der Meteorologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Weder von der Hitze noch von Starkregen verschont blieb Vorarlberg, wo es im Juli 2010 stellenweise doppelt so viel regnete wie im vieljährigen Vergleich.

Kärnten war das wärmste Bundesland
Das österreichweite Juli-Monatsmittel der Lufttemperatur liegt um etwa 2,6°C über dem vieljährigen Mittelwert. Kärnten ist mit einer Temperaturabweichung von plus 2,8°C das relativ gesehen wärmste Bundesland der Republik. Hier wurde mit 37,2°C in St. Andrä/Lavanttal auch die absolut höchste Temperatur im Juli 2010 gemessen. Mit diesem Höchstwert wurde der alte Stationsrekord aus dem Jahr 2007 um genau 1°C übertroffen. Relativ gesehen am kühlsten war es im Tiroler Außerfern sowie in der Arlbergregion, hier wurden nur Abweichungen von 1,5- 2,0°C erreicht. Der absolute Tiefstwert wurde abgesehen von den Bergstationen am 28. d.M. mit 2,9°C in St. Jakob/ Def (T) gemessen. Ähnlich kalt war es auch zu Monatsbeginn im Lungau, wo in Mariapfarr (S) am 8. Juli ein Minimum von 3,5°C erreicht wurde. Auf den Bergen sorgte der teils extrem heiße Juli ebenfalls für deutlich positive Temperaturabweichungen von 2 bis 3°C. Die Hitze zur Monatsmitte hatte auch massive Auswirkungen auf die großen Gletscher in den Alpen. Auf der Gletscherzunge der Pasterze (K) konnten die ZAMG Klimatologen während der Hitzewelle im schuttfreien Bereich pro Tag ein Einsinken des Eises um 6cm messen.

Teils starke Niederschläge
Trotz der zwei Hitzewellen des vergangen Julis war die Niederschlagsbilanz des Juli 2010 in einigen Regionen ausgeglichen oder wurde sogar deutlich übertroffen. Die Schwerpunkte lagen dabei in Voralberg, im Innviertel und Weinviertel. Verantwortlich waren hierfür kräftige Gewitter, die vor allem nördlich des Alpenhauptkammes jeweils am Ende der Hitzewellen für teils kräftige Regengüsse sorgten. Am 4. Juli waren große Teile Oberösterreichs betroffen. In Ried/Innkreis schüttete es in nur einer Stunde 54 Liter/m² und am Feuerkogel ging binnen 24 Stunden eine Niederschlagsmenge von 145 Liter/m² nieder. Aber auch in den südlichen Landesteilen entluden sich teils heftige Gewitter, verbunden mit Starkregen und Hagelschlag. 88 Liter/m² innerhalb von 2 Stunden sorgten am 15. in Preitenegg (K) für Überflutungen und Murenabgänge und somit für erhebliche Probleme für die dortige Bevölkerung. Auch in den letzten Tagen des Julis 2010 ergossen sich in Vorarlberg im Zuge einer Regenfront und Gewittern beträchtliche Regenmengen. In Sulzberg schüttete es innerhalb von 16 Stunden 128 Liter/m². Der Ort mit der höchsten Monatssumme liegt mit Bregenz in Vorarlberg. Insgesamt summierten sich hier 375 mm (207%). Somit ist die Landeshauptstadt im Juli 2010 der absolut wie relativ nasseste Ort des Bundesgebietes gewesen.

Auf der andern Seite des Alpenhauptkammes blieb es jedoch im Vergleich zum vieljährigen Mittel weitgehend zu trocken. Selbst die ergiebigen Niederschläge vom 29. auf den 30. d.M. konnten nur zum Teil das große Niederschlagsdefizit in Osttirol, Kärnten und der Südsteiermark der vergangenen Wochen auffüllen. In Obervellach (K) und Laßnitzhöhe (St) fielen mit rund 40 mm nur etwa 30% der hier sonst üblichen Regenmengen. In Lienz verlief mit 46 mm (37%) nicht nur der Juli niederschlagsarm. Fünf der vergangen 7 Monate waren hier insgesamt zu trocken und so fehlen etwa 190 mm oder 40% auf die mittlere Niederschlagsmenge.

Nach einer eher geringen Sonnenausbeute der letzten Monate schien die Sonne im Juli 2010 wieder nahezu in allen Landesteilen deutlich länger und so übertreffen die Sonnenstunden schon vor Ablauf des Monats die klimatologischen Mittelwerte um etwa 12 %. Am längsten konnte die Sonne im Juli 2010 in Andau genossen werden. Hier summierten sich bis zum heutigen Tag 317 Sonnenstunden.


Quelle: http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php ... 30GMT13:34" onclick="window.open(this.href);return false;

lg, Mani
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Roland
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Sonntag 1. August 2010, 11:50

Hohenau an der March

Juli 2010

Monatsmitteltemperatur: 22,8°C
Minimumtemperatur: 8,2°C – 08.07.2010
Maximaltemperatur: 35,2°C – 17.07.2010
Regentage: 10
Gewittertage: 6
Sommertage >25°C: 24
Hitzetage >30°C: 15
Sonnenstunden: 300
Höchste Niederschlagsmenge 24 Stunden: 19mm – 29.07.2010
Niederschlagsmenge Juli: 83mm
Jahresniederschlag: 470mm
Wien 1020
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Mulvane
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Sonntag 1. August 2010, 12:37

am Klippitztörl stieg auf 1800m Seehöhe das Quecksilber auf 29,1 Grad. *ggg*

Also des war wohl ein Messfehler.
Schöne Grüße aus dem Süden.
Hele *wink* Feldkirchen/Ktn. ca.580m
Hannes
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Sonntag 1. August 2010, 21:33

STATISTIK Juli 2010 MIESENBACH/JOGLLAND/820m


Tmin: 6,1°C am 08.07.10 um 05:15
Tmax: 30,1°C am 14.07.10 um 15:30

Durchschnitts Minium Temp: 12,5°C

Durchschnitts Maximum Temp: 23,8°C

Durchnitts Temp: 18,1°C


Taupunkt:

TPmin: 4,4°C am 25.07.10 um 16:00
TPmax: 21,3°C am 15.07.10 um 14:45
TPavg: 12,8°C

Luftfeuchte:

LFmin: 40% am 11.07.10 um 13:15
LFmax: 98% am 03.07.10 um 07:45
LFavg: 73%

Luftdruck:

LDmin:1006,0 hPa am 23.07.10 um 22:30
LDmax:1023,1 hPa am 08.07.10 um 01:15
LDavg: 1013,9 hPa

Niederschlag:

106mm/m² gesammt Monat

Niederschlag max 1h 48,8mm
Niederschlag 15min 23mm
Regenrate max 338,8mm/h

Niederschlagstage: 12
Schneehöhe Monat 0
Gewittertage: 9

Hageltage: 0

Nebeltage: 0

Sturmtage Tage 3 Tage


Besondere Tage

Eistage (Tmax < 0°C) : 0
Frosttage (Tmin < 0°C) : 0
Extreme Eistage (Tmin <= -10,0°C) : 0
Kalte Tage (Tmax < 10°C) : 3
Warme Tage (Tmax >= 20,0°C) : 25
Sommertage (Tmax >= 25°C) : 13
Heiße Tage (Tmax >= 30°C) : 1

Regen Tage
> 0,0 l/m² 12
> 2,0 l/m² 5
> 20,0 l/m² 1

Wind:

Wind max Böe 54,7 km/h am 25.07.10 um 07:15
Windavg: 14km/h

Verteilung Windrichtung
Windstille 34,6 %
N-NO 0,5 %
NO 2,1 %
O-NO 4,5 %
O 4,1 %
O-SO 9,9 %
SO 10,5 %
S-SO 8,1 %
S 0,7 %
S-SW 0,9 %
SW 1,8 %
W-SW 3,2 %
W 10,6 %
W-NW 21,3 %
NW 19,0 %
N-NW 2,0 %
N 0,7 %
lg Hannes
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Wetterstation: Vantage Pro 2 Aktiv, Hellmann 200cm² Webcam Mobotix
Standort [ x ] Kötschach-Mauthen 705m.ü.Adria / Bezirk Hermagor/Oberes Gailtal
Standort [ ] Graz Eggenberg
Standort [ ] Miesenbach bei Birkfeld
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Franz
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Montag 2. August 2010, 13:54

HINTERSEE / 771 m / Salzbruger Flachgau


Statistik Juli

Hochsommer und Gewitterregen

+ 274 l/m² Niederschlag
+ 16,3°C mittlere Temperatur
+ 16 Gewitter

Mit dem Juli 2010 ging ein sehr warmer Monat zu Ende, der mitunter sich anschickte den Hitzegipfel zu erklimmen, es aber dann doch nicht schaffte.

Ein riesiges Azorenhoch bestimmte mit seinen kontinental-europäischen Ablegern über weite Teile des Monats unser Wetter. Unterbrochen wurde das sonnige Hochsommerwetter von einigen atlantischen Kaltfronten, die meist aber sehr schwach ausfielen und fast im Sand verliefen. Erst gegen Ende des Monats konnte sich der Tiefdruckkomplex, der solange über den Britischen Inseln gewartet hatte, durchsetzen. Frische Luftmassen verdrängten mit einer nordwestlichen Strömung die lange dominierende Subtropische Heißluft, die direkt aus Afrika in den Alpenraum geführt wurde.

Lange Zeit sah es so aus, als könnte der Juli 2010 der absolut wärmste Monat werden, der bei der Wetterstation Hintersee seit Sept. 2001 gemessen wurde. Am 17. Juli lag die Monatsmitteltemperatur bei unglaublichen 18,3°C, was eine Abweichung von über 3 Grad bedeutete. In dieser Hitzeschlacht erreichten wir ein Maximum von 29,1°C am 14. Juli (liegt an der schattigen Lage der Messstation). Beeindruckend waren vor allem die für Hintersee äußerst warmen Nächte. Am 15. Juli fiel des Thermometer nicht weiter als bis 18,1°C. An 16 weiteren Tagen lag das Tagesminimum zumindest über 13 Grad und damit über dem ebenfalls im Juli gemessenen niedrigsten Tageshöchstwert von 12,6°C, der infolge der Abkühlung zum Ende des Monats der absolute Tiefpunkt war. Das kälteste Tagesminimum konnten wir am 8. Juli mit 8,6°C feststellen.
Die Wende zu einem kühlen Wetter kam am 23. des Monats, als sich eine Kaltfront nachhaltig durchsetzen konnte. Bis dahin konnte der Juli 2010 immer noch mit einem Mittel von 17,8°C aufwarten. An den letzten 8 Tagen merkte man deutlich den Luftmassenwechsel. Die Temperaturen sanken markant ab (Schnitt 12,0) und der Juli musste seine Rekordpläne begraben.
Am Ende steht eine mittlere Temperatur von 16,3°C. Das bedeutet zum Durchschnitt seit 2002 eine Abweichung von 1,1 Grad nach oben. Damit ist der Juli 2010 weitaus wärmer als seine Vorgänger in den letzten Jahren und nimmt nach dem Juli 2006 (17,8°C), als es zum letzten und einzigen Mal wärmer war, den zweiten Platz ein. Neben den angesprochenen Monaten können nur mehr Juni und August 2003 einen höheren Wert aufbieten. An insgesamt 12 Tagen stieg heuer im Juli das Quecksilber über 25 Grad (Sommertag).

Die teils feucht-warme Brühe, die uns aus Süden zugeweht wurde, sorgte im Juli auch für rege Gewittertätigkeit. Von richtig schweren Unwettern, wie sie viele Gebiete Österreichs betrafen, blieb Hintersee zum Glück wieder verschont. Das heftigste Gewitter erlebte unsere Gemeinde am Nachmittag des 23. Juli, als es mit kräftigen Starkregen innerhalb einer halben Stunde 17,5 l/m² goss. In Summe konnten wir an 7 Gewittertagen 16 Zellen zählen. Vier davon allein am 5. Juli, als es ebenfalls zu ordentlichen Niederschlägen kam.

An diesem 5. und auch zuvor am 4. Juli kam es im benachbarten Salzkammergut zu anhaltenden sintflutartigen Gewitterregen. Am Feuerkogel fielen so innerhalb von 24 Stunden 145 l/m² (Quelle: ZAMG). Weit weniger dramatisch gestaltete sich die Situation in Hintersee. Die angesprochenen Gewitter ließen bei uns am 5. Juli 67,5 l/m² vom Himmel fallen, was den Monatshöchstwert bedeutete.
Im Zuge der Kaltfront, die zu Beginn der dritten Julidekade durchzog, kam es im nördlichen Vorarlberg zu riesigen Regenmengen in kurzer Zeit, die dort für Verwüstungen verantwortlich waren. So schüttete es in Sulzberg in 16 Stunden satte 128 l/m² (Quelle: ZAMG). Das nicht weit entfernte Bregenz ist in diesem Monat der nasseste Ort in ganz Österreich. 375 l/m² bedeuten dort eine Verdopplung der üblichen Menge (Quelle: ZAMG).
Sehr moderat in Sachen Niederschlag gestaltet sich der Juli 2010 in Hintersee. An 14 Regentage fielen insgesamt 274 l/m². In der ewigen Besenliste ergibt das zwar einen Platz knapp in den Top 30, doch für Juli-Verhältnisse ist es kein Ausreißer. Im Gegenteil: Der meist durch Gewitter entstandene Niederschlag ist im Vergleich zum langjährigen Schnitt praktisch eine Punktlandung. Eine Abweichung von -1,4% ist marginal.
Der Juli kann somit seinen Status als niederschlagreichster Monat weiterhin behaupten. Zuletzt etwas mehr regnete es 2008 (297,5 l/m²). Ansonsten blasen die vier letzten Julimonate ins gleiche Rohr.

Zu erwähnen sind noch die trockenen Perioden, sprich die hintereinander folgenden Tage, an denen es keinen Niederschlag gab. 7 Tage blieb es vom 27.6. bis 3.7. und 6 Tage vom 7.7. bis 12.7. trocken.

Der Juli 2010 war also eindeutig ein Warmblüter, der lange versuchte den Thron zu erklimmen, ehe er vom atlantischen Ozean gestoppt wurde, welcher ihn noch auf eine normale Abweichung nach oben abkühlte. Dank des vielen Sonnenschein merkte man wohl nicht, dass trotz der reichlichen Hitze immer noch eine durchschnittliche Menge an Regen fiel, die aber zusehends wieder verdunstete.
lg Franz
Wetterstation Hintersee (771 m, Salzburg, südl. Flachgau) | in der schönen Osterhorngruppe
www.wetter-hintersee.at
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Blizzard
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Montag 2. August 2010, 19:17

Wien-Donaufeld-NO:

Juli 2010

Monatsmitteltemperatur: 22,0°C
Minimumtemperatur: 11,5°C (08.07.)
Maximaltemperatur: 33,5°C (14.07.)
Höchstes Tmin: 20,8°C (15.07.)
Tiefstes Tmax: 16,7°C (25.07)
Regentage: 12
Gewittertage: 7
Sommertage >25°C: 22
Hitzetage >30°C: 11
Tropennächte: 1
Höchste Tagesniederschlagsmenge: 23,9 mm (29.07.)
Niederschlagsmenge Juli: 76,7mm
Jahresniederschlag: 564,5mm
Zuletzt geändert von Blizzard am Dienstag 3. August 2010, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
LG, Mario
Wien 22. Bezirk, Kagran (165m)
stefan
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Dienstag 3. August 2010, 12:32

Scheffau am Tennengebirge
516m ü NN – N 47°35’30.8‘‘ – O 13°11’54.2‘‘

Tmittel: +19,58°C
Tmax: +33,7°C am 14.07. um 15:49
Tmin: +9,7°C am 08.07. um 6:29
LFmittel: 73%
LFmax: 95% am 24.07. um 4:59
LFmin: 32% am 03.07. um 16:35
LDmittel: 1017,2hPa
LDmax: 1026,3hPa am 18.07. um 14:54
LDmin: 1007,7hPa am 14.07. um 20:40
Windmittel: 1,5km/h
Böemax: 33,6km/h am 12.07. um 19:15
Niederschlag: 227,3mm
Max./24h: 79,7mm am 05.07.
Regentage: 12
Sommertage (T>25°C): 17
Heiße Tage (T>30°C): 11
Tropennächte (Tmin>20°C): 1

Mehr Infos gibts unter: http://wetter-scheffau.jimdo.com/wetterdaten/2010/juli/" onclick="window.open(this.href);return false;
LG Stefan
Annaberg-Lungötz, Tennengau, Salzburg, 896m
Wetterdaten + Webcam: http://www.wetter-hausruckviertel.at/lu ... rsicht.htm
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Bernhard79
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Dienstag 3. August 2010, 14:59

Hier die Julidaten meiner Wetterstation

Neustift bei Breitenfeld/Rittschein/Bez. Feldbach/SO-Steiermark

Temperatur
tmin. 12,5°C am 8.07.
tmin. mittel 15,5°C
tmax. 33,7°C am 15.7.
tmax. mittel 27,3°C
tmittel. 21,0°C Abweichung 30 jähriges Mittel +2,5°C

Niederschlag
gesamt Niederschlag 109,6 l/m² - Abweichung 30 jähriges Mittel: +9,7 l/m²
Tagesniederschlag max: 50,0 l/m² am 18.7

Wind
max. Windböe 10m 46,7 km/h am 18.7.
Durchschn. Wind: 2,0 km/h
LG Bernhard

Neustift bei Breitenfeld a.d. Rittschein (374 m)
Gemeinde Riegersburg
Bezirk Südoststeiermark

Vantage Pro2 Aktiv
Robert

Dienstag 3. August 2010, 15:12

@ Bernhard 79

Super - die Daten kann ich dann ja fast gleich auch für meinen Standort übernehmen. Obwohl ich auch eine Vantage Pro 2 hab, komm ich fast nie zum Auswerten.
Jimmy
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Wohnort: Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn NÖ

Dienstag 3. August 2010, 21:41

N´Abend!

Ich hoffe es stört niemanden, wenn ich gleich die Monatsdatei meiner "Nexus" hier reinstelle.......dann brauche ich nicht soviel schreiben ;) *rotwerd*

Bild

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Gruß
Jimmy

Meine Wetterstation bei AWEKAS: https://stationsweb.awekas.at/index.php?&id=14043

(X)Glaubendorf/Siedlung-NÖ-Weinviertel-Bezirk Hollabrunn
N 48.31°
E 15.56°
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steirerbua
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Wohnort: Wagenbach bei Ebersdorf 8273(Bez.Hartberg)
Kontaktdaten:

Dienstag 3. August 2010, 22:31

Hier die Werte aus meinen Standort A-8273 Wagenbach/Ebersdorf:

Bild

Bild



PS: Alles im allen ein zu warmes Monat das von einer leichten-mäßigen Trockenheit geprägt wurde die doch heuer für eine Unterdurchschnittliche Ernte bei Mais und Kürbis führen wird, ~127mm hören sich nicht wenig an - aber zu 80% viel dieser durch extrem heftigen Gewitteregen durch mehrere Gewitter in kurzer Zeit, kaum Chance für den Boden alles aufzunehmen!

Voriges Jahr kamen knapp "nur" 80mm vom Himmel aber alles moderat!
Die Durchschnittstemperatur liegt im diesen Juli 2,2° Grad über des Juli´s 2009!
lg Klaus

Wagenbach/Ebersdorf (Oststmk), 354m
Davis Vantage Pro 2

http://die-gute-alte-zeit.at
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