Schadensträchtiger Wintereinbruch vom 24.04. - 28.04.2016

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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Herfried
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Freitag 29. April 2016, 00:37

oida Schwede... wenn ich so **** wie vom Dubstep lese, oder den Theo mit "eh kein Wintereinbruch" steigt mir das Geimpfte auf. Das war in Zeiten abseits des Klimawandels ein 10 - 20 Jähriges Ereignis. Zu jenen Zeiten sah die Vegetation jedoch Ende April so aus wie heuer Mitte März = geringer Schaden.

Jetzt haben wir den Stand der Vegetation von Ende Mai. Und damit hat's einen Jahrhundertschaden, eine Kombination aus so warmer Vorgeschichte und so tiefen Frost gabs seit min. 100 Jahren nicht. (Zeitunabh., angepasst an "wann ist die Vegetation so weit").

Verschärfend kommt dazu, dass in anderen Jahren bei warmen Tagen oft gelegentliche leichte Fröste auftraten, die Pflanzen reagierten, lagerten Zucker ein = resistenter, dann hält die Blüte und das junge Obst auch ein wenig Frost aus. Heuer gab es seit Ende Feber bis Mitte März (je nach Lage) keinen Frost mehr, noch nicht einmal tiefe Morgentemperaturen traten auf. Und dann WAMMS verbreitet -3 / -4°C (nur wenige Gunstlagen bis an die Null) und stellenweise bis -6 runter.

Ich hab schon etliche Arschlochspätfröste (auch im Mai) erlebt, aber das Ausmaß, dass gleich alles Laub mit abfriert, ggf. die Bäume selbst absterben.... das ist mir in 40 Jahren nicht untergekommen.
Und dann reden Vollkoffer was von "ist eh alles normal"... während Bauern 100e Millionen Euro an Schaden haben, viele Betriebe überlegen aufzugeben, weil es gleich mehrere Jahre nachwirkt so kaputt sind die Pflanzen (es deutet sich die bisherige Rekordkatastrophe in der Landwirtschaft an, seitdem es detaillierte Aufzeichnungen gibt)

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermar ... -Bauern-an" onclick="window.open(this.href);return false;

PS.: und jetzt wärs mit recht wenn in meinem Thread nur mehr Leute was rein schreiben, die auch was sinnvolles beizutragen haben.

edit Feli: auch hier gelten die forenregeln - im speziellen punkt 7 ;-)
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Matteo79
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Freitag 29. April 2016, 00:58

Herfried hat geschrieben:oida Schwede... wenn ich so ***** wie vom Dubstep lese, oder den Theo mit "eh kein Wintereinbruch" steigt mir das Geimpfte auf. Das war in Zeiten abseits des Klimawandels ein 10 - 20 Jähriges Ereignis. Zu jenen Zeiten sah die Vegetation jedoch Ende April so aus wie heuer Mitte März = geringer Schaden.
also, mag sein dass mein Grammatik scheiße ist aber Du solltest genau lesen bevor Du was schreist!!

Schau mal hier, erste Post von mir:

Ich weiß nicht was alles zu uns kommt und hier als Winter bezeichnen kann aber jetzt noch haben wir rund 17°C und Sonne.
Am Montag und am Dienstag sollen die Temp. max über 10 bzw. 15°C klettern. Am Mittwoch sollte wieder etwas kälter sein aber am Do schon wieder wärmer.
Ich sehe für meine Gegend bis jetzt kein große Gefahr aber vielleicht liege ich falsch und es kommt sogar die Schnee...


Was habe ich hier falsch geschrieben? Ist am Mittwoch den Schnee gekommen ja oder nicht? Ja.
Hab ich am Mo und DI 14° gehabt? Ja.




2 Post:

da wir gerade in der Mitte sind 26.04 (24.04 - 28.04) ist Zeit für einen Zwischenbilanz.

Wie schon gedacht kann man hier (bis Heute) von einen Wintereinbruch nicht reden.

Seit Samstag 4 mm. Niederschlag. Sonntag war den kältesten Tag mit 10,5°.
Gestern 13°, Heute knapp 14°. Das Wetter: ein Mix aus Sonne und Volke,
nur der Wind war teilweise recht Frisch. Temp. min Heute von -2°,
kein Frost.

Morgen sollte dann Winterlich werden wobei schon am Donnerstag wieder bis 14° zum erwarten sind (am Freitag sogar bis 17°).

Die Temp. sind sicher um 8 bis 10°C runter gegangen als in die letzen Wochen aber es war sowieso sehr mild da wir am Tag teilweise bei 25° gelegen sind.


Ist also nicht so gelaufen wie ich schon gedacht habe? Ich war am Dienstag nachmittag in Pörtschach am W. mit mein Rennrad unterwegs mit 14°C!
Habe ich geschrieben bis Heute? Ja
Am Abend Kaltfront und Schnee am Mittwoch (Ja, sorry ist viel mehr gekommen als gedacht aber wer hat das vorher gewusst?)
Ich lag falsch Heute da ich wieder um die 14° prognostiziert habe und am ende waren nur 7°.
Aufpassen ich schreibe immer hier für meine Gegend, also Velden bis Köstenberg, Wernberg.

Herfried nicht böse sein aber wirklich nächstes mal genau lesen...und dann kommentieren


LG

Teo und Theo :)

P.S.

und liest bitte noch mein Post hier:

Hallo Pete,

ja, Du hast recht in die Früh kann schon kälter werden, vor allem für die Pflanzen wird kein Spaß sein,

LG

Teo

und ist hier was falsches? Glaub ich nicht, oder?
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Herfried
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Freitag 29. April 2016, 01:06

http://kaernten.orf.at/news/stories/2770992/" onclick="window.open(this.href);return false;

soviel zur Kärntner nicht-Frostnacht mit -2°C sogar in sehr begünstigter Region am See.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Matteo79
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Freitag 29. April 2016, 01:27

Hallo, also hier bei mir hab ich so wie schon geschrieben am DI kein Frost gehabt, temp. -2. auch in Velden war kein Frost. Was in Lavantal und in andere Regionen passier ist, hab ich gelesen und es sind traurige nachrichten. Noch ein Mal, ich rede hier von meine Gegend und Berichte hier was passiert, nicht mehr. Lg
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StefanWien
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Freitag 29. April 2016, 10:34

Ich darf auch von meiner Seite eine kleine Zusammenfassung abgeben:

Standort: NÖ / Rand bzw. letzte Ausläufer vom Wienerwald neben dem Tullnerfeld, Gemeinde Würmla.

Dienstag lag bei mir die Tmin bei -1°C - Schäden gabs da glaub ich noch keine oder kaum welche.
Gestern Donnerstag gabs rund -2°C - da dürfte es schon einige Bäume erwischt haben, was man auch hier teilweise sieht ist, dass auch das Laub von Bäumen braun wird (für den Frühling irgendwie gar nicht gut)

Ich hab dann mit gestern gehofft, dass das Schlimmste vorbei ist - aber heute Nacht hats dann knackige -3,5°C gegeben. Bis gestern hats mein kleiner Apfelbaum bzw. dessen Blüten glaub ich noch überlebt, heute hat soweit ich es gesehen habe aber auch den richtig erwischt. *schock* *ärger* *fluch*

In meiner Lage ist es nicht ungewöhnlich, dass es Ende April nochmal "etwas" Bodenfrost gibt, mal 0 Grad oder ganz knapp darunter - das hält wohl fast jede Pflanze die hier steht gut aus. Aber unter -3°C bei diesem Vegetationsstand ist einfach "vernichtend".

Also Zustimmung, der Wintereinbruch war wirklich schadensträchtig. Auch wenn es hier bis auf Schneeschauer (nix liegengeblieben) keinen Schnee gegeben hat.
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markus43
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Freitag 29. April 2016, 15:00

Hier in meiner grösseren Umgebung ist definitiv alles hin , nach 2 Nächten mit unter -3 Grad ....
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rudolf
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Freitag 29. April 2016, 21:23

Die Schadenbilanz ist erschreckend: 250 Mio. Schaden. Seit 50 Jahren gab es kein derartiges Frostereigniss. Quelle: ZIB 1.

lg rudi
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Stefan.W
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Freitag 29. April 2016, 21:34

Hier im zentralen Wienerwald war das Ereignis rein klimatisch betrachtet nicht wirklich eines das allzu großer Erwähnung bedarf. Resche Fröste um diese Jahreszeit sind nicht ungewöhnlich und das is auch ein Mitgrund dafür, wieso va. wärmeliebende Obstbäume hier selten genießbare Früchte hervorbringen. Mit Hinblick auf die volle Belaubung der Bäume und den generellen Vegetationsstand waren sowohl der Frost als auch die paar eher schwachen Schneeschauer dann aber durchaus schon etwas ungewöhnlicher.

Über die restlichen betroffenen Gebiete braucht man wohl nicht mehr zu sprechen. Die Kombination aus einem extrem milden Winter-Vollfrühling und einem derartig derben Kältefrückfall (mit durchaus etlichen Negativtagesrekorden) gab es in der jüngeren Geschichte in Österreich in der Form noch nie. Die hunderte Mio-Schäden mit noch nicht absehbaren Spätfolgen sprechen für sich und hier gibt es auch nichts kleinzureden.

Was ich mich eher frage ist, wieso derartige Ereignisse noch nicht für sich als warnwürdiges "Unwetter" betrachtet werden (oder habe ich etwas verpasst).
Sowohl der Frost an sich war durchaus absehbar, als auch der fortgeschrittene Vegetationsstand bekannt.
Einerseits wird vor "lächerlichen" 30mm Niederschlag oder 7cm Schnee in 24h brav gewarnt, andererseits aber fallen derartige Ereignisse komplett durch den Raster, obwohl sie für v.a. die Landwirtschaft weit mehr Schadenspotential bergen, als alle Hochwässer und Hagelgewitter zusammen.

Ich sehe hier massiven Erweiterungsbedarf was die u.a. jahreszeitliche Berücksichtigung anderer, teils nicht meteorologischer Variablen für eine gelungene "Unwetterwarnung" angeht. Starkschneefall Ende April bis auf 400m ist für mich nicht gleich zu bewerten wie Starkschneefall Ende Jänner. Die Definition über rein zahlenmäßige Werte mag zwar logisch und nett sein, bringt aber den potentiell betroffenen Menschen nicht immer was.
Zuletzt geändert von Stefan.W am Freitag 29. April 2016, 21:48, insgesamt 2-mal geändert.
mfG, Stefan

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Feli
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Freitag 29. April 2016, 21:45

ja es ist erschreckend was da alles kaputt gegangen ist.
trotz allem - that's live... da sind die grenzen des menschlichen tuns wieder mal ganz deutlich zu sehen.
da können wir trotz unserer allmächtigen technik und wissen nix dagegen tun, wenn die natur meint sie pfuscht uns mal drein.

nach einem rundgang heute abend in meinem garten, hab ich nix gefunden das auf den ersten blick richtig geschädigt und erforen aussieht.
denke nach -1,2°C letzte nacht und -2,1°C die nacht davor müsst man das sehen wenn da gröbere schäden sind!?
dürfte mit einem blauen auge davon gekommen sein im gegensatz zu vielen anderen gegenden dies wirklich schlimm erwischt hat.
liebe grüsse
(die) Feli
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rudolf
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Freitag 29. April 2016, 22:00

ich kann nicht beurteilen ob der Kirschbaum was abbekommen hat. der Apfelbaum ist noch nicht in Vollblüte.

lg rudi
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Pete
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Freitag 6. Mai 2016, 10:00

Die Frostschäden hier im Weinviertel sind mit ein paar Tagen abstand zum Ereignis leider stärker als von mir bisher angenommen:

- Totalausfälle bei etlichen Obstsorten für heuer. Bei den Kirschbäumen ist es schon deutlich erkennbar, bei anderen wie Apfel oder Birne muss man noch abwarten.
- Am sichtbarsten sind die Schäden jedoch bei den Nussbäumen. Hier ein Foto eines Haselnussbaums von heute:

Bild

- Bis 70% Ernteausfall im Weinbau
- hohe Schäden in Baumschulen
- im Ackerbau soweit ich erkennen kann keine Schäden, da heikle Saat (Kürbis, Erdäpfel usw.) noch nicht ausgetrieben waren

Generell sind die Unterschiede aber je nach Hang- und Höhenlage enorm. Es gibt Flächen, die auf den ersten Blick komplett schadenfrei durchgekommen sind, andere sind wohl Totalausfälle für heuer.
Liebe Grüße
Peter
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nadjap
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Mittwoch 11. Mai 2016, 06:48

Bei uns gab es zwar nur leichten Frost, es fällt mir aber auf, dass seither keine Hummeln mehr zu sehen sind. Vorher waren sie schon ziemlich zahlreich zu sehen. Auch Wildbienen sieht man leider kaum.
chicco

Mittwoch 11. Mai 2016, 13:52

Leider gibt es auch im Nordburgenland starke Frostschäden, vor allem beim Weinbau
Link: http://www.bvz.at/nachrichten/bgld/wirt ... 584,734006" onclick="window.open(this.href);return false;
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