Gestern war wieder einmal ein besonders spannender Unwettertag in der südlichen Steiermark, der leider auch ausgedehnte Schäden hinterließ.
Um 15:30 Uhr traf ich mich mit meinem Sohn Johannes (siehe auch sein Bericht) auf der Aussichtsterrasse des Airports Graz-Thalerhof.
Im SW / W war bereits die Shelfcloud der 2. Zelle (die erste hatte es bereits, wie von Skywarn gemeldet, im Bereich Modriach ordentlich hageln lassen, war aber dann doch in einiger Entfernung im W vorbeigezogen) gut zu sehen.
Blick (15:50 Uhr) von der Aussichtsterrasse nach SW und nach E (mit sehr schönen Mammatusformationen - hier die seltenere Variante im Vorfeld der Zelle):
Die Zelle dehnte sich nun recht schnell in Richtung Grazer Feld aus und von Skywarn-KolegInnen wurde von 4 cm-Hagel in den Bereichen Stainz, Lannach und Tobelbad berichtet, sodass wir beschlossen, den Vorbeizug von einem südöstlicheren Standpunkt zu beobachten. Wir fuhren daher kurz nach 16:00 Uhr über die Thalerhofstrasse nach S und danach zur A9-Ausfahrt Kalsdorf, wo wir die Wallcloud direkt vor uns hatten.
Blick (16:20 Uhr) nach W mit einer rotierenden Absenkung (Tornadoverdacht) bis (fast?) zum Boden im Bereich Kaiserwald; dahinter die Hagelwand:
Nun konnten wir die Bildung einer weiteren Superzelle im SW (etwa über dem Bereich Pöls-Zwaring) beobachten, die recht böse aussah. Wir beschlossen daher, schnell über die alte Bundesstraße 67 (Autobahn erschien zu weit westlich bzw. zu ungeschützt) in Richtung Wildon zu fahren, um diese Zelle genauer unter die Lupe nehmen zu können.
Blick (16:50 Uhr) nach S (vor den Kraftwerken Neudorf/Werndorf) mit der von rechts (SW) hereinkommenden Superzelle (siehe auch die eindrucksvollen Bilder von Gerald und Gernot); der Wildoner Buchkogel links hinten:
Leider schafften wir es nicht mehr; der Downburst war schneller und ein paar hundert Meter weiter mußte ich dringend einen einigermaßen sicheren Platz (unter kleineren Bäumen!) aufsuchen, da neben den herumfliegenden Ästen auch zunehmend große Brocken von oben kamen
. So schnell die Zelle eingefallen war, so langsam verzog sie sich wieder: Der Monsterhagel hielt fast eine halbe Stunde an und nur den masssenhaft von den Bäumen heruntergerissenen Blättern, die gleichsam einen Teppich über dem Auto bildeten, hatte ich es zu verdanken, dass das Auto ganz blieb!Als es um 17:30 Uhr endlich vorbei war, boten sich folgende Anblicke:
Der Hagelstreifen setzte sich in Richtung NE fort und richtete auch in den Gebieten im SE von Graz massive Schäden an (siehe auch mein Schadensbericht).
Blick (17:50 Uhr) nach NE:
Wir beschlossen nun, über die A9 bzw. die A2 ins Raabtal zu fahren und konnten auch dort bei Studenzen an der Raab dementsprechende Hagelgeschosse (etwas kleiner als die vorhin) und Schäden (siehe Schadensbereicht) finden, obwohl die Zelle bereits mehr als eine halbe Stunde zuvor dort durchgegangen war (Bilder von 19:00 Uhr):
Da sich nun weitere Entwicklungen über dem nördlichen SLO abzeichneten, die im Bereich Spielfeld - Leutschach die Grenze überschreiten würden, fuhren wir über Krichbach in die Gegend von St. Veit am Vogau, wo wir eine weitere eindrucksvolle Superzellenentwicklung, die von einer maximalen Blitzrate (fast ausschließlich Erdblitze) beobachten konnten.
Blick (19:55 Uhr) nach W:
Blick (20:10 Uhr) "Zwischen den Zellen" (im SW gab's nämlich schon die nächste Entwicklung) nach NW bzw. nach N auf die abziehende Superzelle (die übrigens etwas später auf der A2 im Bereich Nestelbach - Gleisdorf/West durch Hagel bis 3 cm Größe Probleme verursachte):
Schließlich trafen wir südlich von Brunnsee noch unsere Skywarn-Kollegen und konnten an völlig trockener Stelle weiter beobachten bzw. unsere Erfahrungen austauschen (Bilder zwischen 20:35 und 20:55 Uhr):
Liebe Grüße,
Harald
Super Bericht 
Hagel 
