Hallo liebe Leute,
wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder einen kurzen Bericht zur ersten Eiskarbegehung im heurigen Jahr.
Der Winter 2020/21 hat ja relativ früh begonnen; schon im September und Oktober gab es einiges an Schneefall. Bis Anfang November hat es aber fast alles wieder weggeregnte, sodass vond er Messung Anfang September bis Anfang Dezember noch einiges an Schnee und Eis abgeschmozen ist.
Aber dann kam es dicke:
In der ersten Dezemberwoche fielen in den Karnischen ALpen mehr als 500mm Niederschlag. Im Eiskar durchwegs als Schnee.
Dann ging es etwas ruhiger weiter aber bis Ende Jänner schneite es immer wieder kräftig.
Im Feber und März kam dann kaum Neuschnee dazu und erst im April legt der Winter langsam wieder los. besonders im Mai gab es wiederholt einen Wechsel aus Regen und Schneefall. Aufgrund der großen Schneehöhe blieb das Niederschlagswasser zu einem großen Teil in der Schneedecke gespeichert und führte bis Ende Mai zu einem massenaufbau.
Wie schon nach dem kalten Mai 20219 folgte auch im Jahr 2021 ein extrem rascher Wechsel von kalt zu warm hin statt.
Genau am Beginn der warmen Witterungsphase waren wir am 2.6.2021 das erste Mal in diesem Jahr am Eiskarglestcher unterwegs.
Unterstützt wurde ich neben der Bergrettung Kötschach-Mauthen auch vond er KELAG und einem freiwilligen Helfer (Knecht).
Mittels 15m langer Lawinensonde wurde die Schneehöhe an mehreren Punkten gemessen.
Von der KELAG ermittelte ein Vermesser Profillinien, welche sich auf die letztjährige Vermessung im Herbst (ebenfalls von der KELAG durchgeführt) bezogen.
Die Ergebnisse sind nicht schlecht.
Am Gletscher lagen Anfang Juni flächendecken 5 bis 10, teilweise sogar bis zu 15m Schnee.
Der Lawinenschnee ist aber teilweise so kompakt, dass wir uns mit der Sone ab 10m extrem schwer taten.
Um alle Messpunkte mit dem Theodoliten aufzunehmen, fehlte leider die Zeit.
Anbei wie immer noch ein paar Fotos.
Alle Infos gibt es wie immer unter:
https://www.gerhardhohenwarter.at/
Kellerwand mit Eiskar (rechts der Bildmitte) vom Tal
Eiskar von Osten
Höchster Punkt
Eiskar von Westen
Vergleichsfotos der Gletscherzunge aus den letzten Jahren
Liebe Grüße
Gerhard
3.6.2021 Eiskargletscher, Karnische Alpen
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Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom!
Hoffentlich eine nachhaltige Trendumkehr, die letzten Jahre waren doch negativ behaftet. Danke für den Bericht!
Standort: Südburgenland - 47°9'35''N 16°17'20''E - 263m ü.A.
Feuerfrosch 2019, ex aequo Schneefrosch 2021, Schneefrosch 2022 h.c.
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- Feli
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das ist jedes jahr wieder interessant wie sich das im ständigen wandel befindet.
liebe grüsse
(die) Feli
Aschach/Steyr/OÖ 435m, Wetterstation: Davis Vant-Vue
I took a heavenly ride through our silence, I knew the waiting had begun. And headed straight into the shining sun -D. Gilmore
Schneefrosch 2017/2023
Eisfrosch 2020/21
(die) Feli
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Würde mich schon interessieren, welche Indizien du siehst, dass es sich dabei um eine "nachhaltige Trendumkehr" handeln könnte. Angesichts der Gesamtlage ist das doch nicht einmal eine Eintagsfliege
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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...es gibt halt noch Menschen (ich zähle mich auch dazu) die sich über jede noch so kleine Erholung der Natur freuen - nuntius
L.G., chris-kapfenberg
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe
- ThomasPf
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Danke für den Bericht!
Schließlich befindet er sich heute schon einige hundert Höhenmeter unter der klimatischen Schneegrenze und wird hauptsächlich durch Schneerutschungen und Lawinen genährt. Die orographische Umgebung begünstigt die Konservierung des Eis. Natürlich geht der Klimawandel auch nicht ganz spurlos an diesem Gletscher vorüber.
Ganz generell ist dieser Gletschertyp nicht so gut mit den meisten anderen Gletschern der Alpen, was Veränderungen durch den Klimawandel betrifft, zu vergleichen. Siehe hier: https://www.nachrichten.at/panorama/chr ... 58,2206083
Schließlich befindet er sich heute schon einige hundert Höhenmeter unter der klimatischen Schneegrenze und wird hauptsächlich durch Schneerutschungen und Lawinen genährt. Die orographische Umgebung begünstigt die Konservierung des Eis. Natürlich geht der Klimawandel auch nicht ganz spurlos an diesem Gletscher vorüber.
Liebe Grüße,
Thomas.
Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN
Meine Fotoalben
Thomas.
Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
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das Thema war aber nicht "kleine Erholung" (ja die gibt es) sondern "nachhaltige Trendumkehr" (nein die gibt es nicht)..chris-kapfenberg hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 20:04...es gibt halt noch Menschen (ich zähle mich auch dazu) die sich über jede noch so kleine Erholung der Natur freuen - nuntius
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Mit "nachhaltiger Trendumkehr" wollte ich auf den Umbruch der bisherigen negativen Jahre hindeuten, in denen die Schneedecke immer weniger wurde. Also zukünftig Berichte von "durchschnittlichen" Mengen oder Rekord-Zuwächsen. Außerdem war es keine Behauptung, sondern eine Hoffnung.hochalm hat geschrieben: ↑Samstag 19. Juni 2021, 06:45das Thema war aber nicht "kleine Erholung" (ja die gibt es) sondern "nachhaltige Trendumkehr" (nein die gibt es nicht)..chris-kapfenberg hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 20:04...es gibt halt noch Menschen (ich zähle mich auch dazu) die sich über jede noch so kleine Erholung der Natur freuen - nuntius
Standort: Südburgenland - 47°9'35''N 16°17'20''E - 263m ü.A.
Feuerfrosch 2019, ex aequo Schneefrosch 2021, Schneefrosch 2022 h.c.
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einmal gehts noch:nuntius hat geschrieben: ↑Samstag 19. Juni 2021, 10:01Mit "nachhaltiger Trendumkehr" wollte ich auf den Umbruch der bisherigen negativen Jahre hindeuten, in denen die Schneedecke immer weniger wurde. Also zukünftig Berichte von "durchschnittlichen" Mengen oder Rekord-Zuwächsen. Außerdem war es keine Behauptung, sondern eine Hoffnung.
..deine Hoffnung ist leider naiv. Allein seit 2005 hat sich der Wärmeeintrag (pro Zeit) auf der Erde verdoppelt. Tendenz weiter exponentiell steigend. Daran kannst du den weiteren "nachhaltigen Trend" aller Gletscher ganz einfach ableiten - sie verschwinden immer noch schneller. Auch wenn der Eiskargletscher aufgrund einer lokalen Besonderheit ein paar Jahre lang viel Schnee abbekommt und dadurch ein bisschen wächst
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